Nächste Generation soll über eine definitive Nutzung des Zeughausareals entscheiden können
Der Stadtrat hat sich im Zusammenhang mit der Beantwortung der Interpellation Zeughausareal «Quo Vadis» nochmals eingehend mit der Entwicklung des Zeughausareals beschäftigt. Eine Gesamtbetrachtung des Areals findet er weiterhin wichtig, zum heutigen Zeitpunkt besteht aber keine Notwendigkeit einer zügigen Entwicklung. Über die zukünftige Nutzung soll erst in 20 Jahren von einer nächsten Generation entschieden werden. Bis dahin sollen die denkmalgeschützten Zeughäuser weiter zwischengenutzt werden. Beim Vorliegen geeigneter Ideen liesse sich auch die kleine Zeughauswiese für eine Zwischennutzung verwenden.
Zwei Parzellen des Zeughausareals, nämlich der nördliche Arealteil mit den denkmalgeschützten Zeughäusern 1 bis 3 und die kleine Zeughauswiese gehören der Stadt. Dazwischen liegt eine dritte Parzelle im Besitz der «Armasuisse». Der Stadtrat ist klar der Meinung, dass dieses zentral gelegene Areal gesamthaft betrachtet werden muss, um es städtebaulich sinnvoll entwickeln zu können.
Der Stadtrat hat nun entschieden, dass vorläufig noch keine definitiven Nutzungen für das Zeughausareal festgelegt werden, sondern der Entscheid über eine Neuausrichtung der nächsten Generation überlassen werden soll. Um die attraktiven Zeughäuser in diesem Zeitraum dennoch sinnvoll zu nutzen, werden das Zeughaus 1 der Projektgruppe des «Zentrums für angewandte Nachhaltigkeit» und das Zeughaus 2 der bereits dort eingemieteten Privatschule «Salzh» jeweils für ein 20-jähriges Baurecht angeboten. Die Stadt würde in diesem Zeitraum keine Investitionen für eine Renovation bzw. einen Umbau der Zeughäuser tätigen. Falls kein Interesse an den angebotenen Baurechten besteht, sollen die Zeughäuser mit langjährigen Verträgen an die bisherigen Mieterinnen und Mieter vermietet werden. Auf der kleinen Zeughauswiese können quartierverträgliche, temporäre Nutzungen geprüft werden. Geeignete Ideen müssen von privater Seite entwickelt werden. Eine denkbare Nutzung ist beispielsweise das befristete Aufstellen von Wohncontainern für studentisches Wohnen. Der Stadtrat hat gegenüber «Armasuisse» zudem sein Interesse bekundet, die mittlere Parzelle zu erwerben.
Entscheid auch vor dem Hintergrund der Referendumsabstimmung
Aufgrund verschiedener Studien und eines Investoren- sowie eines Nutzungswettbewerbs, wurde bereits vor einigen Jahren ein Konzept für die differenzierte Entwicklung des Gesamtareals erarbeitet. Nachdem zusammen mit «Armasuisse» ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt wurde, sollte das architektonisch und städtebaulich hochwertige Projekt «Henri et Jeanne» realisiert werden. Ergänzend dazu hätte in den denkmalgeschützten Zeughäusern als Resultat eines Nutzungswettbewerbs ein «Zentrum für angewandte Nachhaltigkeit» einer privaten Trägerschaft realisiert werden sollen.
Nachdem das Referendum gegen das Wohnbauprojekt ergriffen wurde und die Stimmbevölkerung dieses Referendum unterstützte, ist für den Stadtrat klar, dass in nächster Zukunft weder eine Wohnüberbauung in der vorgesehenen Art, noch der Bachpark realisiert werden können. Zudem entschied der Stadtrat im November 2013, dass aufgrund der notwendigen Investitionen, bis auf weiteres auf die Realisierung des «Zentrums für angewandte Nachhaltigkeit» in den bestehenden Zeughäusern zu verzichten.
Verzicht auf definitive Nutzung für eine nachhaltige Stadtentwicklung
Im Gebiet Neuhegi-Grüze, insbesondere in den Umfeldern der S-Bahn-Stationen Grüze und Hegi sowie im Werk 1 (abhängig vom Volksentscheid des Referendums), stehen sehr grosse Flächenpotenziale für Arbeitsplatz- und Wohnnutzungen zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund sowie im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung, welche strategisch wichtige Areale auch für zukünftige Bedürfnisse freihält, hat der Stadtrat entschieden, die definitive Nutzung des Zeughausareals der nächsten Generation zu überlassen.