Nachwuchs im Wildpark Bruderhaus
Zwölf Frischlinge und ein Wisentbulle sind Anfang April im Wildpark Bruderhaus zur Welt gekommen. Aus dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe ist via das Europäische Erhaltungszuchtprogramm eine 21 Monate alte Przewalskistute nach Winterthur überführt worden.
Am 4. April hat die 17-jährige Wisentkuh Wunta einen gesunden jungen Bullen geworfen. Vater ist der fünfjährige Wukan. Mutter und Vater sind bereits im Wildpark Bruderhaus zur Welt gekommen, daher beginnen ihre Namen mit den Buchstaben «Wu», welche gemäss Bestimmungen des Zuchtprogramms den Herkunftsort erkennen lassen. Den Jungbullen taufte Stadtrat Stefan Fritschi auf den Namen «Wushu», was aus dem Chinesischen abgeleitet «Kämpfer» bedeutet. Wushu wird bis zur Geschlechtsreife in zwei Jahren im Wildpark Bruderhaus bleiben. Falls es danach in der Herde mit aktuell drei Stieren und drei Kühen Rangkämpfe geben sollte, wird er im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) an einen anderen Wildpark vermittelt.
Przewalskistute aus Karlsruhe
So ist es der jungen Przewalskistute Lannia aus dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe ergangen. Sie ist am 7. April im Rahmen des EEP in einem Pferdetransporter nach Winterthur in den Wildpark überführt worden und hat sich in der Herde mit den sieben älteren Stuten schon bestens eingelebt. Der Wildpark Bruderhaus dient im EEP als Genpool für weibliche Przewalskipferde. Es kann also durchaus sein, dass Lannia eines Tages in einen anderen Wildpark oder in ein Auswilderungsprojekt weiterzieht.
Die Überführung eines Tieres in ein anderes Land ist nach den Richtlinien des internationalen Artenschutzabkommens klar geregelt. Der Wildpark Bruderhaus musste beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eine Importbewilligung beantragen, der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe beim deutschen Bundesamt für Naturschutz eine Exportbewilligung. Die amtlichen Bewilligungen werden erst erteilt, wenn alle benötigten Impfungen und medizinischen Kontrolluntersuchungen ohne Befunde erfolgt sind. Liegen alle Papiere vor, kann der Transport organisiert werden. Das Tier muss am Grenzübergang für einen symbolischen Betrag verzollt werden, im Fall von Lannia waren es 50 Euro.
Ein wildes Dutzend Frischlinge
Quirlig geht es im Wildschweingehege aktuell zu und her. Eine Bache hat am 9. April nach einer Tragzeit von knapp vier Monaten fünf Frischlinge geworfen, eine zweite Bache am 11. April sieben Frischlinge. Wie viele männliche und wie viele weibliche Jungtiere es sind, können die Pfleger noch nicht feststellen, da die Bachen ihren Nachwuchs beschützen. Je nach Art des Urinierens lässt sich das in ein paar Wochen aber auch von weitem feststellen.
Ein Zuhause für freilebende Wildtiere
Im Wildpark Bruderhaus sind auch verschiedene freilebende Wildtiere unterwegs. Damit diese ebenfalls einen geeigneten Lebensraum im Wildpark finden, erstellt Stadtgrün Winterthur verschiedene Kleinstrukturen. So werden Anfang Mai verschiedene Ast- und Steinhaufen für Wiesel, Insekten, Amphibien und Reptilien erstellt und im Herbst wird eine Wildhecke gepflanzt.
Buslinie 12 ins Bruderhaus Die Busse der Linie 12 verkehren jeweils am Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen, wie etwa dem 1. Mai, im Halbstundentakt ab der Haltestelle «Archstrasse/HB». Während der Busbetriebszeiten ist die Bruderhausstrasse für Motorfahrzeuge gesperrt. Personen, die mit dem Auto anreisen, können ihr Auto in einem Parkhaus beim Hauptbahnhof oder im Parkhaus Teuchelweiher (Bushaltestelle «Zeughaus») parkieren und anschliessend mit der Linie 12 ins Bruderhaus fahren. Parkplätze stehen nur in sehr begrenzter Anzahl zur Verfügung und sind kostenpflichtig. |
Öffentliche Führungen im Rahmen des Festivals der Natur Die Platzzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Anmeldung unter folgendem Link: |