MSW gut unterwegs Richtung neuer Zukunft
Nach dem überdeutlichen Bekenntnis des Grossen Gemeinderates zum Erhalt und zur Zukunft der Mechatronik Schule Winterthur MSW hat der Stadtrat das Projekt «MSW 4.0» gestartet. In dessen Rahmen wurde die Neuausrichtung der MSW breit abgestützt erarbeitet. Diese sieht unter anderem den Zusammenzug an einen einzigen Standort vor sowie ein neues Ausbildungskonzept und eine angepasste Organisationsstruktur. Vor den Sommerferien hat der Stadtrat nun über die für die Umsetzung des Projekts notwendigen Investitionskredite und Verordnungsänderungen befunden und legt diese zur Bewilligung dem Gemeinderat vor. Auch künftig bleibt die MSW in der Gemeindeordnung verankert und ist somit eine städtische Bildungsinstitution.
Mit seinem Beschluss vom 4. Juli 2016 betreffend Gegenvorschlag zur Initiative «Erhalt der MSW» hat der Grosse Gemeinderat einstimmig den Grundstein zum Fortbestehen und zur Neuausrichtung der Mechatronik Schule Winterthur MSW gelegt. Eine der zentralen Vorgaben war dabei, die bisher zwei Schulstandorte an einem einzigen Standort zusammenzuführen und die Anzahl Ausbildungsplätze auf 180 auszurichten. Neu wird die gesamte Ausbildung im Schulgebäude an der Zeughausstrasse 56 erfolgen. Für den dadurch notwendigen Umbau und den Umzug sieht der Stadtrat einen Kredit von 2,81 Millionen Franken zu Lasten der Investitionsrechnung vor. Der bisherige Standort an der Hörnlistrasse 33 soll ab Frühjahr 2019 als Ersatzschulhaus während der Sanierung des Schulhauses Mattenbach genutzt werden.
Mit dem Projekt «MSW 4.0» und dem Zusammenzug der MSW an einen Standort wird auch die Organisationsstruktur angepasst. In Zukunft wird die Ausbildung in zwei Abteilungen, der Berufsfachschule und der Mechatronik Abteilung realisiert. Die Berufsfachschule ist weiterhin für die theoretische Vermittlung des Lehrinhaltes zuständig. Gegenüber den konventionellen Berufsfachschulen bietet die MSW zusätzlich eine breitere Projekt- und Labor- Ausbildung an. Die Mechatronik-Abteilung ist für die Praxisausbildung der Lernenden zuständig. Die Nähe zur Industrie wird mit Kundenaufträgen und Praxiseinsätzen sichergestellt.
Künftig konzentriert sich die MSW auf ihre drei Kernberufe Polymechaniker EFZ, Automatiker EFZ und Elektroniker EFZ. Diese drei Berufe werden vollständig an der MSW ausgebildet, das heisst, alle drei Lernorte (Praxis, überbetriebliche Kurse und Berufsfachschule) sind unter einem Dach vereint. Damit die Ausbildung auf dem geforderten hohen Niveau bestehen bleiben kann, werden Schwerpunkte der drei Berufe zusammengefasst und unter dem Begriff «Mechatronik» ausgebildet. Ein weiteres strategisches Ziel ist eine hohe Berufsmaturitätsquote, die bei 75 Prozent liegen soll. Mit der neuen Strategie versteht sich die MSW als Vorstufe zur ZHAW, insbesondere dem Institut für mechatronische Systeme.
Die Berufe Anlage- und Apparatebauer (ANAP) und Informatiker (INF) werden seit Sommer 2016 nicht mehr rekrutiert. Die Ausbildung der ANAP wurde, im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages, im Februar 2017 an das Ausbildungszentrum Winterthur AZW delegiert.
Die Stadt Winterthur wird die MSW nach der erfolgreichen Neuausrichtung mit einem jährlich wiederkehrenden städtischen Beitrag von 2,75 Millionen Franken unterstützen. Der Kanton Zürich beteiligt sich im Rahmen der Leistungsvereinbarung seinerseits mit einem jährlichen finanziellen Beitrag an der Mechatronik Schule Winterthur. Dieser beträgt für das laufende Jahr 4,452 Millionen Franken und wird aufgrund der reduzierten Anzahl an Ausbildungsplätzen 2021 noch 3,5 Millionen Franken jährlich betragen.