Masterplan Stadtraum Bahnhof – Gleisquerung eröffnet und Kesselhausplatz und Salzhausplatz eingeweiht
Nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren ist die Gleisquerung bei der Zürcherstrasse fertig. Das Bauwerk besteht aus der Unterführung und zwei mit einem Brunnen und einem markanten Abgang gestalteten neuen Plätzen. Damit wurden nicht nur attraktive Aufenthaltsräume, sondern auch kurze Wege zwischen den angrenzenden Stadtteilen und Quartieren für die Fussgängerinnen und Fussgänger und die Velofahrenden geschaffen. Die Bevölkerung wurde eingeladen, Namen für die Zwillingsplätze vorzuschlagen. Über tausend Vorschläge wurden eingereicht. Die beiden Plätze werden «Kesselhausplatz» und «Salzhausplatz» benannt. Heute wurden die beiden Plätze feierlich eingeweiht, und die Gleisquerung wurde offiziell eröffnet.
Das Teilprojekt Gleisquerung Stadtmitte aus dem Rahmenkredit Stadtraum Bahnhof1 kann in vielerlei Hinsicht als «Herzstück» bezeichnet werden: Es bringt für die Fussgängerinnen und Fussgänger und die Velofahrenden erhebliche Verbesserungen mit sich, es ist eine der grössten Tranchen aus dem Rahmenkredit, es ist für die Realisierung der weiteren Teilprojekte von Stadt Winterthur und SBB von ausschlaggebender Bedeutung und es verkehren in diesem Nadelöhr 20 000 Fahrzeuge und 700 Busse täglich.
Zentrales Anliegen des Projektes war es, die Verbindungen zwischen den Quartieren Altstadt, Sulzerareal Stadtmitte und Neuwiesen zu verbessern und neu zu gestalten. Durch die Herstellung von zwei neuen «Stadtplätzen» entstehen grosszügige Flächen. Sitzbankelemente, Brunnen, Geländer, die Dächer über den Abgängen zur Unterführung sind auf beiden Seiten der Gleise identisch. Sie sind zusammen mit dem Lichtkonzept die prägenden Gestaltungselemente der Zwillingsplätze.
Aus dem Strassenfonds des Kantons Zürich, aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes und von den SBB ist nach aktuellem Kenntnisstand mit Einnahmen von insgesamt etwa 15,1 Millionen Franken zu rechnen. Damit ergeben sich städtische Nettoinvestitionen von rund 12 Millionen Franken bei Gesamtkosten von rund 27,1 Millionen Franken.
Zwillingsplätze bekommen Namen
Der Stadtrat wollte, dass die Namen für die neuen Zwillingsplätze aus der Bevölkerung kommen. Mitte März 2016 lancierte er zu diesem Zweck einen öffentlichen Wettbewerb und ernannte eine siebenköpfige Jury. Namensvorschläge konnten bis Mitte Juni 2016 eingereicht werden. Insgesamt 560 Eingaben mit rund 740 unterschiedlichen Namensvorschlägen durfte das Vermessungsamt entgegen nehmen. Anschliessend wurden die Eingaben anonymisiert und der Jury übergeben. Die vollständige Liste aller eingereichten Namensvorschläge ist unter zwillingsplaetze.winterthur.ch einsehbar. Die Jury beurteilte die Namensvorschläge in einem mehrstufigen Verfahren. Letztlich entschied sich die Jury für «Kesselhausplatz» und «Salzhausplatz» und empfahl diese dem Stadtrat zur Beschlussfassung.
115 der insgesamt 1126 eingereichten Namensvorschläge (Mehrfachnennungen eingerechnet) enthielten die Worte «Kessel» oder «Salz», also rund zehn Prozent. Namen mit Bezugnahme auf die nahegelegenen historischen Winterthurer Gebäude «Kesselhaus» und «Salzhaus» scheinen einem Bedürfnis zu entsprechen. Beide Gebäude sind in der Bevölkerung sehr gut bekannt. Sie haben eine positive Ausstrahlung und sind für Winterthur identitätsstiftend. Die Namen «Kesselhausplatz»2 und «Salzhausplatz»3 versinnbildlichen zudem die Idee der visuell und funktional eine Brücke schlagenden Zwillingsplätze. Die Namensgebung ist ganz im Sinne des Projektes Gleisquerung, das eine attraktive und belebte Stadtteilverbindung schaffen wollte.
Aufgrund der Popularität der Namen gibt es dreizehn Namenspatinnen und -paten für «Salzhausplatz» und vierzehn für «Kesselhausplatz». Sie wurden alle zur Eröffnungsfeier eingeladen. Die beiden Wettbewerbs-Hauptpreise im Wert von je 1000 Franken wurden unter den Namenspatinnen und Namenspaten ausgelost.
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Mitmachverlosung werden vom Vermessungsamt schriftlich informiert.
1) Am 17. Mai 2009 haben die Stimmberechtigten der Stadt Winterthur einem Rahmenkredit von 84 Millionen Franken für die Realisierung der Teilprojekte des Masterplans Stadtraum Bahnhof mit einem Ja-Anteil von 67,3 % zugestimmt. Ein Rahmenkredit besteht aus verschiedenen Teilprojekten, im vorliegenden Fall mit dem gemeinsamen übergeordneten Zweck, den Stadtraum Bahnhof baulich zu sanieren und aufzuwerten.
2) Kesselhausplatz nimmt Bezug auf das angrenzende prominent angeschriebene Kesselhaus. Dieses Winterthurer Wahrzeichen wurde von 1954 bis 1957 von Suter & Suter, Basel und Ingenieur Arnold Sabathy unter Einbezug der Maschinenhalle des Vorgängerbaus gebaut. In markanter Lage am Kopf des Sulzer-Areals Stadtmitte ist das Kesselhaus als Wahrzeichen gestaltet und zeigt technisch-funktionelle Architektur, die repräsentativ eingesetzt wird (aus dem Winterthur Glossar www.winterthur-glossar.ch).
3) Salzhausplatz nimmt Bezug auf das Salzhaus. Der langgezogene Industriebau wurde als Lagerhaus von 1861 bis 1863 nach den Plänen des damaligen Staatsbauinspektors Johann Caspar Wolff und unter der Leitung des neu amtierenden Stadtbaumeisters Karl Wilhelm Bareiss gebaut. Das Salz- das Korn- und das Kaufhaus waren darin untergebracht. Der südliche Drittel des Lagerhaus-Gebäudes, das Salzhaus wurde bis 1975 vom kantonalen Salzamt genutzt (aus dem Winterthur Glossar www.winterthur-glossar.ch).
Fotos von der Einweihung stehen heute ab ca. 18.30 Uhr auf
stadtraum-bahnhof.winterthur.ch zur Verfügung.