Jugendpreis 2013 - Jugendhaus Winterthur mit 50 am Puls der Jugend
Ausserschulische und ausserfamiliäre Kinder- und Jugendförderung ist vielerorts auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. In Winterthur ist sie ein Stück Stadtgeschichte. Am 1. Juli 1963 öffnete das grosse Jugendhaus an der Steinberggasse seine Türen. Den Jugendpreis 2013 verleiht die Stadt Winterthur dem Vorstand und dem Team des ältesten Jugendhauses der Schweiz. Die Stadt würdigt damit neben dem langjährigen professionellen Engagement des Teams auch das umfangreiche Zusatzprogramm im Jubiläumsjahr. Am 1. Juli, während des offiziellen Geburtstagsfestes des Jugendhauses, werden das Team, der aktuelle Präsident des «Trägervereins Jugendhaus» sowie der damalige Präsident des Betriebsausschusses aus dem Jahr 1963 den Jugendpreis 2013 gemeinsam entgegen nehmen.
Das Jugendhaus Winterthur, Juhu, wie es im Volksmund genannt wird, ist das älteste Jugendhaus der Schweiz, das nach wie vor als Jugendtreff betrieben wird. Für Winterthur ist es eine geschichtsträchtige und nicht wegzudenkende jugendkulturelle Institution, die Generationen von Jugendlichen Treffpunkt, Heimat und Anker in Krisen war. Das Juhu hätte all die Jahre nie überdauern können, ohne die personelle Konstanz des Trägervereins und die Finanzierung durch die Stadt Winterthur und die Winterthurer Stiftungen. Grundvoraussetzung für den Bestand des Jugendhauses ist auch das schöne Altstadthaus an der Steinberggasse, das die Speisegesellschaft seit dem Anfang im 1963 zur Verfügung stellt.
Das Jubiläumsprogramm macht deutlich, wie wichtig es dem Leitungsteam des Jugendhauses ist, dass all dies gefeiert wird. Medienanlässe, Festivitäten für Jugendliche, Weiterbildungen für Jugendarbeitende, ein Tag der offenen Tür und ein Openair Festival auf der Steinberggasse stehen auf dem Programm. Das Zusatzengagement von Team und Vorstand in diesem Jubiläumsjahr ist keine Selbstverständlichkeit, denn das Programm wurde neben den anspruchsvollen Kernaufgaben des Juhu aufgegleist.
Auch wenn die Gründergeneration mittlerweile pensioniert ist, das Juhu ist es noch lange nicht. Es hat nichts von seiner Aktualität eingebüsst und wird rege genutzt. Zu verdanken ist dies den erfahrenen Jugendarbeitenden, von denen drei zwischen 11 und 19 Jahre im Juhu arbeiten. Sie erkennen die Zeitzeichen und gestalten mit Konzeptanpassungen ihr Angebot entsprechend den Bedürfnissen der Jugendlichen. Sie tragen dem Sozialraum Rechnung, indem sie sich aktiv mit anderen Jugendarbeitseinrichtungen und mit Fachstellen vernetzen. So entstanden in den letzten Jahren u.a. die Jugendarbeit mit Mädchen und jungen Frauen, das Jugendkulturangebot des Jugendhauses und ein Aufnahmestudio für junge Musiker (Räpstübli).
Das wichtigste ist aber, dass dieses Team täglich im Dialog mit ihren über hundert «Stammgast»-Jugendlichen steht. Das Angebot im Jugendhaus wird jeden Tag zwischen Jugendlichen und Jugendarbeitenden neu ausgehandelt. In Stein gemeisselt dabei sind nur die Grundwerte des Hauses: «Respekt, Toleranz und Verantwortung». Sie gelten als Leitfaden für den sozialen Umgang im Juhu und werden vom dessen Team ausnahmslos eingefordert. Die Konfliktfähigkeit, die Diskussionsbereitschaft und das Interesse zu ergründen, was sich die Jugendlichen wünschen und was sie für ihre Entwicklung brauchen, ist dem Juhu-Team all die Jahre nie abhanden gekommen.
Stadtpräsident Michael Künzle und Stadtrat Nicolas Galladé werden den Preis am Montag 1. Juli 2013, um 18.00 Uhr, im Jugendhaus an der Steinberggasse gemeinsam überreichen. Die Preisübergabe findet im Rahmen der offiziellen Jubiläumsfeierlichkeiten des Jugendhauses statt. Das Juhu-Team wird bei dieser Gelegenheit seine Arbeit vorstellen und zeigen, wie die Grundsätze aus 1963 auch heute noch umgesetzt werden.