Jugendarbeit: Beziehungen machen stark
Die Offene Jugendarbeit OJA präsentierte ihren Jahresbericht 2013 und ihr Rahmenkonzept in den frisch bezogenen gemeinsamen Räumen der Mobilen Jugendarbeit (Mojawi) und der Jugendinfo Winterthur an der Wartstrasse 5. Hier können Jugendliche mit ihren Sorgen, Wünschen und Ideen in Zukunft ein- und ausgehen.
Der Jahresbericht der OJA 2013 stellt die Mitarbeitenden der Offenen Jugendarbeit Winterthur (OJA) ins Zentrum, denn sie sind weit mehr als Aufsichtspersonen in Jugendtreffs. Jugendarbeitende sind Fachleute für die Begleitung junger Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Welche Strategien und Methoden dabei zur Anwendung kommen und mit welcher Grundhaltung sie den Kindern und Jugendlichen begegnen, wird im neuen Rahmenkonzept Offene Jugendarbeit ersichtlich. Grundhaltungen wie Akzeptanzorientierung, Anwaltschaftlichkeit oder Lebensweltorientierung werden darin praxisnah definiert. Entstanden ist somit ein OJA Rahmenkonzept als Basis für eine koordinierte und wirksame Jugendarbeit.
Stadtrat Nicolas Galladé führte aus, dass die städtische Jugendarbeit dank ihren stabilen und engagierten Teams mit wenig Ressourcen viel bewirkt. Allein das Jugendhaus zählt pro Jahr über 6000 Besuchende, und in den Quartiertreffs gehen bis zu 100 Kinder und Jugendliche pro Woche ein und aus. Dabei liegen die Stellenprozente der OJA in Winterthur mit knapp zwölf Stellenprozenten pro 1000 Einwohner deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt von sechzehn Stellenprozenten pro 1000 Einwohner. Zudem wird jeder von der Stadt investierte Franken durch das Engagement der Landeskirchen und von Stiftungen mehr als verdoppelt.
Persönlichkeit schafft Beziehung
Mireille Stauffer, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Winterthur, führte aus, dass die niederschwelligen Angebote der Offenen Jugendarbeit für die Kinder und Jugendliche freiwillig sind. Ob sie besucht werden, hängt von der Persönlichkeit der Mitarbeitenden und ihrer Fähigkeit ab, die Beziehung zu Kindern und Jugendlichen zu gestalten. Weder das Programm noch die Gesprächsinhalte sind von vornherein definiert, der Kontakt ist spontan und oft sehr persönlich. Die Arbeitsinstrumente der Jugendarbeitenden sind Fachwissen, eine geschärfte Wahrnehmung, eine authentische Ausstrahlung, Humor und viel ehrliches Interesse an jungen Menschen. Ihr Auftrag ist es, Vertrauen zu gewinnen und zu erfahren, was Kinder und Jugendliche bewegt. Auch gilt es, die Kultur jeder neuen Generation zu fördern und die Jugendlichen darin zu bestärken, ihre Lebenswelt mitzugestalten. Jugendarbeitende sind die Pulsnehmer der Stadt für Trends und Entwicklungen im Jugendbereich. Sie geben Kindern und Jugendlichen eine Stimme in der Welt der Erwachsenen. Um zu zeigen, wer in Winterthur diese anspruchsvolle Aufgabe erfüllt, haben Kinder und Jugendliche Interviews mit ihren Bezugspersonen in den Quartiertreffs, im Jugendhaus, bei der Mojawi und in den Projekten mit offener Turnhalle geführt. Zu hören sind die fünfzehn Porträts im OJA Jahresbericht 2013 unter www.jugendinfo-winterthur.ch .
Jugendinfo und Mobile Jugendarbeit (Mojawi) spannen zusammen
Die Präsentation des Jahresberichts fand in den frisch bezogenen Räumlichkeiten der Jugendinfo und der Mojawi statt. Die beiden etablierten Teams sind in der ganzen Stadt tätig: Die Mojawi physisch in den Strassen Winterthurs, die Jugendinfo per Webseite und App auf allen Smartphones. Die beiden Teams schufen nun an der Wartstrasse 5 den lange ersehnten zentralen Ort, wo Jugendliche mit ihren Sorgen, Wünschen und Ideen ein- und ausgehen können.
Beat Sutter, Stellenleiter Mojawi, und Rafael Freuler, Geschäftsleiter der Jugendinfo, freuen sich über die neuen Räume, da die Teams nun zentral und für alle leicht erreichbar sind und die Synergien der beiden Teams genutzt werden können. «Hauptaufgabe der Mojawi ist es weiterhin, die Jugendlichen in den Quartieren, also in ihrer Lebenswelt aufzusuchen», betonte Beat Sutter. Rafael Freuler ergänzt, dass die Jugendinfo derweil an der Wartstrasse und online die Stellung halten wird.