Jahresbilanz zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers
Die Kontrollarbeiten zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) sind für das Jahr 2013 bald abgeschlossen. Es wurden insgesamt rund 8000 Arbeitsstunden aufgewendet. Durch die intensive Suche mit Baumpflegern und Spürhunden konnten an fünf Bäumen 11 Larven gefunden und als ALB identifiziert werden. Weiterhin darf kein holzartiges Schnittgut aus der Fokuszone abtransportiert werden. Als Ersatz für die an der Sulzerallee gefällten Bergahorne werden in den nächsten Tagen Eichen gepflanzt.
Das Monitoring konnte in der von Bund und Kanton vorgegebenen Art und Intensität durchgeführt werden. Die Stadtgärtnerei, der Forstbetrieb und der kantonale Forstdienst wendeten im laufenden Jahr rund 3000 Arbeitsstunden auf. Weitere 5000 Stunden wurden durch externe Baumpflegefirmen und ALB-Spürhundeteams aufgewendet. Der Kanton Zürich übernimmt die Kosten für das eigentliche Monitoring und die Arbeiten im Staatswald, die Stadt Winterthur muss für Fällung, Grüngutentsorgung und Ersatzmassnahmen aufkommen.
11 Larven gefunden
In der 150 Hektaren grossen Fokuszone wurden rund 1600 Laubbäume minuziös durch spezialisierte Baumkletterer und Spürhunde kontrolliert. Wegen des zweijährigen Entwicklungszyklus des ALB konzentrierte sich die Suche dieses Jahr nicht auf Käfer, sondern auf dessen Larven im Holz. Es wurden denn auch zahlreiche Exemplare in unterschiedlichen Entwicklungsstadien gefunden. Eine grössere Anzahl konnte als heimische Bockkäfer identifiziert werden. Elf Larven wurden aber durch genetische Untersuchungen in den Labors der WSL eindeutig als ALB bestimmt. Sie wären im nächsten Jahr ausgeflogen. Wegen dieser Funde verlängert sich der vierjährige Überwachungszeitraum bis mindestens Ende 2017.
Nebst den fünf Bäumen bei denen ein direkter ALB-Befall nachgewiesen werden konnte, wurden 60 Bäume, meist Ahorne und Weiden als befallsverdächtig eingestuft. Dies aufgrund mehrmaliger Identifikation durch die Spürhunde. Diese Bäume müssen im Laufe des Winters gefällt werden. Bei 50 weiteren Gehölzen sprachen die Hunde einmal an. Deshalb werden sie weiterhin genau kontrolliert.
Hauptwirtspflanzen
In der erweiterten, 1100 Hektaren grossen Pufferzone konzentrierte sich das Monitoring auf besonders exponierte Hauptwirtspflanzen. Zu diesen gehören in erster Linie alle Ahornarten, aber auch Birken, Pappeln, Platanen, Rosskastanien und Weiden. Die Pufferzone umfasst im Grossraum Oberwinterthur nebst dem Siedlungsgebiet auch Landwirtschaftsflächen und Wald. Diese Kontrollen förderten glücklicherweise keine verdächtigen Funde zutage.
Schnittgut bleibt in der Fokuszone
Die Grenze der Fokuszone ist anhand der Beschilderung an den Strassenrändern gut sichtbar. Die Bevölkerung ist weiterhin gebeten, achtsam zu bleiben. Schnittgut von Gehölzen und Bäumen, das nicht auf eine Grösse von maximal drei Zentimeter zerkleinert ist, darf nicht aus der Fokuszone ausgeführt werden. Es muss zur eigens dafür eingerichteten Sammelstelle an der Sulzerallee beim Kreisel Ohrbühlstrasse gebracht werden. Beim Brennholz ist auf Larvengänge und Ausfluglöcher zu achten. Verdachtsfälle sind der Stadtgärtnerei zu melden: Telefon 052 267 30 00.
Zerreichen als Ersatz
Da es sich in Neuhegi um ein rasch wachsendes Entwicklungsgebiet handelt, in welchem der Grünraum eine wichtige Rolle spielt und wesentlich zur Wohn- und Arbeitsplatzqualität beiträgt, werden die gefällten Bäume durch Arten ersetzt, welche nicht zu den Hauptwirtspflanzen des ALB zählen. Den Anfang macht die Stadtgärtnerei mit der seit der Fällung kahlen Sulzerallee. Als Zeichen der Zuversicht, diese Käfer-Invasion in den Griff zu bekommen und die Qualitäten der Gartenstadt Winterthur konsequent weiter zu fördern, wird Stadtrat Matthias Gfeller die erste von 64 Zerreichen (Quercus cerris) vor Ort eigenhändig pflanzen. Die Zerreichen sollten nach bisherigen Erkenntnissen mit den vorherrschenden Bodenverhältnissen und dem Stadtklima gut zurechtkommen und wenig anfällig gegen Schadorganismen sein.
Weitere Informationen zum ALB finden sich auf der Website der Stadtgärtnerei, des Strickhofs und des Bundesamts für Umwelt:
http://www.gartenstadt.ch
http://www.strickhof.ch
http://www.bafu.admin.ch/wald