Fünfte «grosse Steckdose» für Winterthur
Vergangenen Samstag hat Stadtwerk Winterthur das neue Unterwerk Neuwiesen der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Neubau stellt die fünfte und letzte Etappe in der Spannungsumstellung von 50 000 auf 110 000 Volt in Winterthur dar. Das neue Unterwerk sichert langfristig die Stromversorgung in fünf Winterthurer Stadtteilen. Der 1992 vom Stimmvolk bewilligte Rahmenkredit von 187 Millionen Franken wird mit Abschluss der Arbeiten bis Ende 2015 um voraussichtlich rund 30 Millionen Franken für die gesamte Spannungsumstellung deutlich unterschritten.
Wie gelangt der unsichtbare und nicht spürbare Strom zu den Verbrauchenden? Das haben Fachleute von Stadtwerk Winterthur vergangenen Samstag den rund 600 Besucherinnen und Besuchern im neuen Unterwerk Neuwiesen erklärt. Die Besucherinnen und Besucher erhielten die Möglichkeit, zusammen mit Stadtrat Matthias Gfeller einen Blick in eine der fünf «grossen Steckdosen» von Winterthur zu werfen und Fragen zu stellen. Dabei haben sie auch erfahren, dass das neue Unterwerk Neuwiesen die fünfte und letzte Etappe in der Spannungsumstellung von 50 000 auf 110 000 Volt beendet. Dank dieser fünf neuen Unterwerke ist die Stadt Winterthur bereit für die Spannungsumstellung im vorgelagerten Hochspannungsnetz, die seit August 2000 realisiert wird.
Ferngesteuerter Betrieb
Etwas mehr als zwei Jahre nach dem Spatenstich hat Stadtwerk Winterthur das neue Unterwerk Neuwiesen in Betrieb gesetzt. Hochspannungs- und Mittelspannungsanlage sowie die beiden je 65 Tonnen schweren Transformatoren sind in den drei Untergeschossen des Unterwerks untergebracht. Lediglich ein roter Kubus, in dem sich die Kommandozentrale befindet, ist sichtbar. Der Betrieb des Unterwerks erfolgt ferngesteuert über eine Glasfaser-Verbindung. Das neue Unterwerk sichert langfristig die Stromversorgung in den Stadtteilen Neuwiesen, Rosenberg, Veltheim und Lind sowie im nördlichen Teil des Sulzerareals Stadtmitte. Das entspricht rund einem Sechstel des Leistungsbedarfs von Winterthur.
Rahmenkredit deutlich unterschritten
Das Winterthurer Stimmvolk bewilligte 1992 einen Rahmenkredit über 187 Millionen Franken für die Spannungsumstellung von 50 000 auf 110 000 Volt. Anstelle der ursprünglich vorgesehenen sechs Unterwerke baute Stadtwerk Winterthur deren fünf. Das Unterwerk Tössfeld ersetzte die ursprünglich geplanten Unterwerke Brühl und Rosenau. Zudem wurden die Hoch- und Mittelspannungsanlagen im Laufe der Zeit kompakter und kostengünstiger, wodurch sie weniger Platz und damit kleinere Bauten benötigten.
Noch ist die letzte Etappe in der Spannungsumstellung nicht abgeschlossen. Bis Ende 2015 erfolgen der Rückbau des alten Unterwerks Neuwiesen, die Umgebungsarbeiten für das neue Unterwerk Neuwiesen sowie der Leitungsbau von diesem Unterwerk nach Riet. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die Kosten für die Spannungsumstellung voraussichtlich rund 30 Millionen Franken tiefer ausfallen als im Rahmenkredit bewilligt (ohne Berücksichtigung der Teuerung).
Von der Produktionsstätte zu den Verbrauchenden Strom wird meist nicht dort produziert, wo er verbraucht wird. Deshalb muss er von den Kraftwerken über grosse Distanzen zu den Verbrauchenden transportiert werden. Um dabei die Verluste klein zu halten, geschieht das mit einer Spannung von 220 000 oder 380 000 Volt. Vor den Verbraucherzentren wird der Strom dann auf Hochspannung transformiert, vor Winterthur waren dies bis August 2000 50 000 Volt. Seither wird sukzessive auf 110 000 Volt erhöht. In den fünf Winterthurer Unterwerken senken Transformatoren die Hochspannung auf Mittelspannung. Die Unterwerke leiten den Strom anschliessend weiter an sogenannte Transformator-Stationen, wo er schliesslich auf 400 respektive 230 Volt umgewandelt und an die Stromkundschaft weitergeleitet wird. |
Bilder zu diesem Anlass sind verfügbar unter stadtwerk.winterthur.ch/pressedownload