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Facts und Trends der sozialen Sicherung 2014

14.09.2015
Die Kosten für individuelle Sozialleistungen nahmen in der Stadt Winterthur 2014 wiederum zu. Dies bestätigen die nun im Detail ausgewerteten und veröffentlichten Zahlen.

Die Kosten für individuelle Sozialleistungen nahmen in der Stadt Winterthur 2014 wiederum zu. Dies bestätigen die nun im Detail ausgewerteten und veröffentlichten Zahlen. Die Sozialen Dienste der Stadt Winterthur verfolgen in der Sozialhilfe drei Ziele im Mitteleinsatz: Die Entstehung von Sozialhilfeabhängigkeit vermeiden, die Dauer des Bezugs möglichst kurz halten und die negativen Folgen von Sozialhilfeabhängigkeit verringern.

Heute präsentierten Dieter P. Wirth, der neue Leiter Soziale Dienste, und Stadtrat Nicolas Galladé die Broschüre «Facts und Trends der sozialen Sicherung» mit den detaillierten Jahreszahlen 2014 der bedarfsabhängigen Sozialleistungen der Stadt Winterthur. Sowohl die Zahl der Haushalte, die auf Unterstützung angewiesen waren, wie auch die Kosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr an.

Einflussmöglichkeiten klären und wahrnehmen

Die politische Diskussion um eine faire Verteilung der Soziallasten im Kanton Zürich wird inzwischen breit geführt. Längst haben auch kleinere Städte und Gemeinden erkannt, dass es sich hierbei nicht um ein grossstädtisches Problem handelt, sondern dass bei der Finanzierung der Sozialkosten grundsätzlich Handlungsbedarf besteht. Die Stadt Winterthur wird weiterhin auf allen politischen Ebenen Einfluss nehmen, um eine faire Lastenverteilung zu erreichen. Weitere Einflussmöglichkeiten zur Steuerung der Winterthurer Sozialkosten werden zurzeit durch eine externe Studie geklärt. Damit wird auch das Postulat «Steuerungsmöglichkeiten im Bereich der Sozialhilfekosten» des Grossen Gemeinderates erfüllt. Ergebnisse der Studie sind 2016 zu erwarten.

Dauer der Sozialhilfeabhängigkeit kurz halten

Die Chance auf eine Ablösung aus der Sozialhilfe ist in den ersten Monaten des Bezugs am grössten. Daher wird jetzt in Winterthur geprüft, ob mit einer intensiveren Beratung der Klientinnen zu Beginn des Sozialhilfebezugs höhere Ablösequoten zu erreichen sind. Dies untersucht die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag der Sozialen Dienste mit einer realitätsnahen Studie, die als wissenschaftliches Experiment durchgeführt und bis 2017 laufen wird.

Weitere Projekte, die mit einem gezielten Ressourceneinsatz den Eintritt in die Sozialhilfe verhindern oder die Dauer der Sozialhilfeabhängigkeit nachhaltig verkürzen sollen, sind zum Beispiel die bereits bestehenden Integrationsprogramme für Jugendliche. Die Programme Jump/Jumpina und Trampolin unterstützen Jugendliche und junge Erwachsene intensiv dabei, Krisen zu überwinden und den Anschluss von der Schule ins Berufsleben zu meistern und ein selbständiges Leben zu erreichen.

Negative Folgen von Armut verringern

Wie die Städteinitiative Sozialpolitik im Kennzahlenvergleich zur Sozialhilfe in Schweizer Städten kürzlich belegte, gibt es aber auch eine steigende Zahl von Personen, die lange in der Sozialhilfe bleiben und keine Chance auf eine Integration in den Arbeitsmarkt haben. Viele dieser Langzeitbeziehenden haben gesundheitliche Probleme. Daher führt die Stadt Winterthur eine spezialisierte Fachstelle für Sozialversicherungen, welche die Klientinnen und Klienten der Sozialhilfe gegenüber der IV vertritt und ihre Ansprüche klärt. Ebenso wichtig sind für viele Langzeitbeziehende Angebote der sozialen Integration, die ihnen eine Tagesstruktur, Prävention bezüglich Gesundheit und Sucht sowie soziale Kontakte bieten.

Zahlen und Fakten 2014 in Kürze

8600 Winterthurer Haushalte benötigten 2014 mindestens einmal finanzielle Unterstützung. Am meisten Fälle verzeichneten die Zusatzleistungen zu AHV/IV (3969) und die Sozialhilfe (3487). In 738 Fällen mussten Alimente bevorschusst werden und 518mal wurden Kleinkinderbetreuungsbeiträge ausgerichtet.

111,11 Millionen Franken betrug der Nettoaufwand der Stadt Winterthur für diese bedarfsabhängigen Sozialleistungen. Die Sozialhilfe wird vollumfänglich von der Stadt finanziert und kostete 51,1 Mio. Franken. Bei den Zusatzleistungen übernehmen Bund und Kantone einen Anteil; der Stadt blieben Kosten von 49,86 Mio.

Sozialhilfe: Die Sozialhilfequote beträgt 5,3 Prozent und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2005. Eine von 20 Personen wurde 2014 mindestens einmal von der Sozialhilfe unterstützt. Bei den Kindern und Jugendlichen musste fast jedes zehnte Kind unterstützt werden.

Zusatzleistungen zur AHV/IV: Es werden in 2048 Haushalten Betagte (mehrheitlich Frauen), in 1837 Fällen Behinderte und in 84 Fällen Hinterlassene unterstützt. Die Kosten für Personen in Heimen sind pro Fall mehr als doppelt so hoch wie für Menschen, die in der eigenen Wohnung leben. 

Stichwort: Bedarfsabhängige Sozialleistungen
Bedarfsabhängige Sozialleistungen sind finanzielle, individuelle Unterstützungsleistungen. Sie werden dann ausgerichtet, wenn die eigenen Mittel und allfällige Leistungen aus Sozialversicherungen nicht zur Existenzsicherung reichen. Winterthur muss laut Gesetz folgende bedarfsabhängigen Sozialleistungen tragen: Zusatzleistungen zur AHV und IV, Sozialhilfe, Alimentenbevorschussungen und Kleinkinderbetreuungsbeiträge.

Weitere Informationen:

  • Broschüre «Facts und Trends der sozialen Sicherung 2014», Download unter http://soziales.winterthur.ch/soziale-dienste/berichte-und-konzepte/
  • Faltblatt: «Unterstützung für Asylsuchende und Flüchtlinge in der Stadt Winterthur», Download unter http://soziales.winterthur.ch/soziale-dienste/sozialberatung-abteilung-asyl/
  • Kennzahlenvergleich zur Sozialhilfe in Schweizer Städten, Städteinitiative Sozialpolitik, Download unter http://staedteinitiative.ch/de/Info/Kennzahlen_Sozialhilfe/Kennzahlenbericht_aktuellhttp://staedteinitiative.ch/de/Info/Kennzahlen_Sozialhilfe/Kennzahlenbericht_aktuell

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