Erholungsgebiet Rosenberg: Sanierung und Aufwertung Erholungsraum rund um den Schützenweiher
Der wichtige Erholungsraum Rosenberg rund um den Schützenweiher soll umfassend aufgewertet werden. Der städtische Campingplatz wird modernisiert und vergrössert. Der Weiher wird saniert, seine Zu- und Abflüsse werden offengelegt und renaturiert. Bestehende Defizite beim Hochwasserschutz und bei der Verkehrserschliessung werden behoben. Winterthur profitiert von einem vielfältigen Ausflugs-, Natur- und Naherholungsraum samt Uferpark, neuem Spielplatz und Holzsteg.
Das Erholungsgebiet Rosenberg versammelt eine ganze Reihe von Freizeitnutzungen und gehört zu den wichtigsten Freiräumen in Winterthur. Um das Gebiet für die Bevölkerung auch in den nächsten Jahrzehnten attraktiv zu halten, sind Investitionen nötig. Die Stadt hat dazu ein Paket mit mehreren aufeinander abgestimmten Massnahmen geschnürt. Das Gesamtvorhaben ist ein aktuelles Legislaturziel des Stadtrates. Damit soll im Gebiet Rosenberg ein Element des Stadtrandparks aus der räumlichen Entwicklungsperspektive «Winterthur 2040» realisiert werden.
Sanierung Schützenweiher und Uferpark
Der Schützenweiher ist stark verlandet und zugewachsen. Im Rahmen einer Sanierung werden darum rund 60 Zentimeter Sedimentschicht abgesaugt, um die ursprüngliche Wassertiefe von bis zu 150 Zentimetern wiederherzustellen. Die stark wachsenden Schwimmblattpflanzen und Schilfbereiche werden zudem in Teilen entfernt. Rundherum entsteht ein neuer Uferpark. In der ruhigeren Zone im Süden (stadtseitig) wird dieser naturnah gestaltet. Im belebteren Norden befinden sich ein neuer Spielplatz und verschiedene Zugänge zum Wasser. In begrenztem Umfang wird dann auch Baden auf eigene Verantwortung möglich sein. Als besonderes Element führt ein geschwungener Holzsteg über das Wasser. Die Ausführung kostet 3,8 Millionen Franken, wobei 1,5 Millionen Franken aus dem Hedwig und Zygmunt Luciak-Fonds finanziert werden.
Offenlegung Veltheimer Dorfbach
Zum Schutz vor Hochwasser sind am Veltheimer Dorfbach Massnahmen nötig, sowohl beim Zufluss zum Weiher wie auch an dessen Abfluss. Denn bereits bei einem 30-jährlichen Hochwasser drohen aktuell Schäden von knapp zehn Millionen Franken. Der Zufluss verläuft heute unterirdisch. Im Rahmen der Sanierung wird er umgelegt, offen geführt und revitalisiert. Im Bereich des Auslaufs wird ein Zugang zum offenen Kleingewässer möglich. Die Kosten von 2,2 Millionen Franken (Zufluss) bzw. einer Million Franken (Abfluss) werden durch Bund und Kanton mitfinanziert.
Neuerschliessung
Damit genug Platz für einen attraktiven Uferpark bereitsteht und um die enge Zufahrtssituation zu entschärfen, soll das ganze Erholungsgebiet samt Campingplatz nicht mehr über die heutige Eichliwaldstrasse erschlossen werden. Stattdessen wird der Pfadiheimweg verlängert und mündet direkt in die Schaffhauserstrasse. Die heutige Eichliwaldstrasse wird entsprechend bis zum Wald zurückgebaut, beziehungsweise neu als Fussweg entlang des freigelegten Veltheimer Dorfbachs geführt. Die Kosten für die Neuerschliessung belaufen sich auf 3,2 Millionen Franken.
Camping gewinnt an Stellenwert
Der Campingplatz ist rund 70 Jahre alt und stark sanierungsbedürftig. Er entspricht hinsichtlich hygienischer und energetischer Standards sowie Infrastruktur und Ausstattung nicht mehr den heutigen Anforderungen. Seit seiner Eröffnung wurde der Campingplatz nie umfassend instandgesetzt, und in den letzten Jahren wurden kaum mehr Investitionen getätigt.
Die Stadt Winterthur plant als Eigentümerin darum eine umfassende Sanierung und Erweiterung des Campingplatzes. Camping wird in der ganzen Schweiz seit Jahren immer beliebter, und die meisten Städte betrachten einen Campingplatz als wichtiges touristisches Angebot, das eine hohe Wertschöpfung für die lokale Wirtschaft generiert. Nach Prüfung der Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsvarianten hat der Stadtrat die Vermietung unter Finanzierung des Grundausbaus durch die Stadt als beste und wirtschaftlichste Lösung beurteilt. Mit dem Touring Club Schweiz (TCS) wurde eine erfahrene Mieterschaft gefunden, die den weiteren Ausbau und Betrieb übernehmen will. Entstehen soll ein zeitgemässer, offener und naturnaher Campingplatz. Der Gesamtaufwand für die Stadt beträgt 6,9 Millionen Franken, der TCS übernimmt zudem mieterseitige Investitionen von 1,5 Millionen Franken.
Vergrösserung und Verschiebung des Campingplatzes
Mit der Sanierung einher gehen eine deutliche Vergrösserung und leichte Verschiebung des bisherigen Campingplatz-Areals. Der heutige Standplatz für die Fahrenden wird entsprechend ebenfalls verschoben und kommt auf jener städtischen Parzelle zu liegen, auf der sich heute eine illegale Besetzung befindet. Die in den letzten Jahren aus Gründen der Verhältnismässigkeit temporär geduldete Besetzung wird der neuen Nutzung weichen müssen.
Von den Veränderungen auf dem Areal betroffen sind auch die heutigen Dauercamper:innen. Sie werden auf dem Campingplatz nicht mehr dauerhaft Wohnsitz nehmen können, da das ganzjährige Wohnen in der Erholungszone nicht erlaubt ist. Bis zum Ablauf der Pachtfrist am 30. September 2026 wird der Zustand geduldet. Die Stadt Winterthur steht den Dauercamper:innen im Bedarfsfall mit den bestehenden städtischen Unterstützungsangeboten zur Seite. Zudem wird es auf dem neuen Campingplatz weiterhin möglich sein, im Sommer wie im Winter Saisonplätze zu mieten.
Vereinsnutzungen bleiben erhalten
Für die diversen Vereine im Umfeld wie dem Pfadiheim, den Armbrustschützen oder dem Modellschiffclub Winterthur ändert sich nichts. Das Gelände des Abenteuerspielplatzes wird leicht angepasst, um dem Zufluss des Veltheimer Dorfbachs Platz zu machen. Das Restaurant Schützenhaus, seine Aussenbereiche und der Minigolfplatz sind vom Projekt ausgenommen. Das Parkplatzangebot bleibt gewährleistet.
Der Stadtrat ist überzeugt, mit den vorliegenden Massnahmen den Erhalt des Erholungsgebiets Rosenberg sicherzustellen und für die gesamte Bevölkerung nachhaltig und attraktiv aufzuwerten. Die Umsetzung der Einzelmassnahmen untersteht der Bewilligung durch das Stadtparlament.