Energiesparkocher für Madagaskar: Städtepartnerschaft unterstützt den Verein «ADES»
Mit Solar- und Energiesparkochern will der Verein «ADES» (Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse-Madagascar) sowohl die einzigartige Natur auf Madagaskar schützen als auch der dortigen Bevölkerung einen Weg aus ihrer grossen Armut ermöglichen. Das durch den Verein eingereichte Projekt «Hilfe zur Selbsthilfe: Energiesparkocher für Madagaskar» hat die Städtepartnerschaft Schaffhausen – Frauenfeld – St. Gallen – Winterthur überzeugt und erhält von dieser für die Projektrealisierung 2021 einen Unterstützungsbeitrag über 275 000 Franken.
Die Städte Schaffhausen, Frauenfeld, St. Gallen und Winterthur arbeiten in der Auslandhilfe eng zusammen. Jährlich alternierend nehmen die Städte Gesuche von Hilfsprojekten entgegen und empfehlen der Städtepartnerschaft ein Projekt zur Unterstützung. 2021 erhält das durch den Verein «ADES» (Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse-Madagascar) eingereichte Projekt «Hilfe zur Selbsthilfe: Energiesparkocher für Madagaskar» die Unterstützungssumme von 275 000 Franken.
Madagaskar beherbergt eine einzigartige Fauna und Flora mit einem hohen Anteil an endemischen Arten. Diese aber sind stark bedroht. Von den ursprünglichen Wäldern sind weniger als zehn Prozent erhalten, und jährlich verschwinden mindestens weitere 120 000 Hektaren Wald. Ein grosser Teil des geschlagenen Holzes wird für das Kochen über dem offenen Feuer verwendet, denn nur eine Minderheit von ungefähr fünfzehn Prozent der Bevölkerung verfügt über Zugang zu Strom.
Hier setzt das Projekt von «ADES an»: Die durch den Verein zum Teil vor Ort produzierten und verkauften Solar- und Energiesparkocher vermindern den Bedarf an Holz und Holzkohle um mehr als die Hälfte. Damit schonen sie nicht nur das Budget vieler heimischer Familien wesentlich, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. So reduziert beispielsweise ein «ADES»-Energiesparkocher rund drei Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
Daneben erleichtern die Kocher vor allem den Frauen und Mädchen den Arbeitsalltag. Pro Jahr fallen gegen 600 Arbeitsstunden weg, die sonst fürs Sammeln von Holz aufgewendet werden müssten. Auch schwere Brandunfälle werden seltener und die Gesundheitsprobleme der Frauen und Mädchen – hervorgerufen durch die starken Rauchemissionen beim Kochen in geschlossenen Räumen – gehen deutlich zurück. Begleitet wird das Kocher-Programm von einer Sensibilisierungskampagne für Umweltthemen, Umweltunterricht an öffentlichen Schulen und einem partizipativen Aufforstungsprogramm.
Bis heute hat «ADES» 258 000 Solar- und Energiesparkocher in Madagaskar verkauft, wovon 1,4 Millionen Menschen profitieren können. Da die Nachfrage nach Energiesparkochern zunimmt, hat der Verein entschieden, die Produktion zu steigern. Ab 2026 sollen statt 45 000 (Stand 2019) mindestens 70 000 Stück dieser Kocher verkauft werden.
Die Städtepartnerschaft unterstützt diese Bestrebungen mit einem Beitrag von 275 000 Franken. Auf Winterthur entfallen dabei 108 000, auf St. Gallen 84 000, auf Schaffhausen 48 000 und auf Frauenfeld 35 000 Franken. Für die administrative Bearbeitung der Unterstützungsgesuche zeichnete dieses Jahr die Stadt Winterthur verantwortlich.