Durchgangsplatz für Fahrende: Problemloser Betrieb 2016
Um den Durchgangsplatz für Fahrende in Oberwinterthur möglichst vor erhöhten Staubbelastungen aus dem nahegelegenen Deponiebetrieb zu schützen, hat das Tiefbauamt die Aufbereitung der Schlacke auf den Spätherbst verschoben. Die im Sommer 2015 laut gewordenen Klagen blieben deshalb 2016 aus, und der Betrieb des Durchgangsplatzes verlief über die vergangene Saison problemlos.
Die Schlacke der KVA Winterthur wird auf der Deponie Riet jeweils periodisch durch eine Spezialfirma aufbereitet. Das heisst, die metallischen Wertstoffe werden zurückgewonnen. Im Sommer 2015 musste die Aufbereitung kurzfristig abgebrochen werden. Das anhaltend trockene Wetter und der vorherrschende Westwind hatten dazu geführt, dass die Fahrenden auf dem nahe gelegenen Durchgangsplatz über entzündete Augen und irritierte Atemwege klagten. Die Medien haben darüber berichtet.
Die Schlackenaufbereitung wurde dann im Herbst, nach Ende der Durchgangsplatz-Saison, wieder aufgenommen. Begleitet von der städtischen Fachstelle Umwelt liess das Tiefbauamt als Deponiebetreiber Messungen der Staubbelastung durchführen: einmal während der Schlackenaufbereitung und einmal im Frühjahr 2016. Zudem kam man überein, die Schlacke bis auf Weiteres nur noch im Winterhalbjahr aufzubereiten.
Im laufenden Jahr ist die Fahrendensaison im Oktober zu Ende gegangen, ohne dass Reklamationen oder Störungen durch den Deponiebetrieb zu verzeichnen waren. Mittlerweile ist die Schlackenaufbereitung wieder angelaufen, allerdings mit nochmals verschärften Auflagen zur Minderung der Staubfreisetzung. Die Betreiberfirma hat dazu verschiedene zusätzliche technische Massnahmen ergriffen, unter anderem ist der Rietberg wohl der einzige Hügel in Winterthur, an dem eine Schneekanone in Betrieb ist. Damit kann der Aufbereitungsplatz in einen feinen Sprühnebel gehüllt werden. Zusammen mit Verbesserungen an den Maschinen kann die Staubbildung nun weitgehend verhindert werden.
Eine Deponie ist eine Art Dauerbaustelle mit Schwerverkehr, Lärm und Staub, und die Lage des Durchgangsplatzes ist exponiert. Die Messungen haben gezeigt, dass die Staubbelastungen mit den ergriffenen betrieblichen Massnahmen deutlich reduziert wurden.
Das Tiefbauamt ist überzeugt, dass mit den jetzt ergriffenen Massnahmen das Nebeneinander von Entsorgungsbetrieb und Durchgangsplatz für Fahrende ohne Probleme möglich ist.