Die Stadtrechnung weist erneut einen hohen Gewinn aus
Die Jahresrechnung 2018 der Stadt Winterthur schliesst mit einem Gewinn von 37 Millionen Franken ab. Damit wird der budgetierte Einnahmenüberschuss von 15,9 Millionen um 21,1 Millionen Franken übertroffen.
Die Hauptgründe für das erfreuliche Ergebnis sind:
- Höhere Einnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern (+13 Mio. Fr.) sowie Mehreinnahmen bei den Steuern der natürlichen Personen (+7,4 Mio. Fr.) konnten den Rückgang der Steuereinnahmen der juristischen Personen (-13,4 Mio. Fr.) kompensieren, sodass der Fiskalertrag um 7,0 Millionen Franken übertroffen wird.
- Der Finanzertrag schliesst 14,7 Millionen Franken besser ab; darin enthalten sind der Aufwertungsgewinn aus dem Übertrag der Liegenschaft Tösstalstrasse 48 vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen (+4,7 Mio. Fr.) sowie Gewinne aus Verkäufen von Liegenschaften und Beteiligungen (+8,3 Mio. Fr.).
- Durch die weiterhin tiefen Zinsen auf den Finanzmärkten und der aktiven Bewirtschaftung wird der Zinsaufwand um rund 2,8 Millionen Franken unterschritten.
Demgegenüber bleiben die Kostensteigerungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales bestehen. Sie stellen die Stadt vor grosse Herausforderungen. Für den Stadtrat bilden deshalb die Eindämmung des hohen Kostenwachstums im Bereich der Volksschule wie auch eine faire Neuregelung der Verteilung der Soziallasten im Kanton zentrale Ziele.
Die Investitionsrechnung des Verwaltungsvermögens weist Nettoinvestitionen von 144,8 Millionen Franken aus. Damit wird das Investitionsbudget um 48,4 Millionen Franken unterschritten. Der Realisierungsgrad beträgt 75 Prozent, der Selbstfinanzierungsgrad 117 Prozent.
Die Bilanzsumme erhöht sich um 112,2 Millionen auf drei Milliarden Franken. Das Eigenkapital der Stadt erhöht sich um 79,2 Millionen auf 857,7 Millionen Franken. Das zweckfreie Eigenkapital steigt als Folge des Gewinns und der erstmaligen Bilanzierung von Marktwertreserven[1] (+24 Mio. Fr.) auf insgesamt 122,5 Millionen Franken. Das zweckgebundene Eigenkapital (Reserven der Eigenwirtschaftsbetriebe) steigt um 18,1 Millionen auf 735,2 Millionen Franken.
Die Nettoverschuldung konnte zum zweiten Mal in Folge abgebaut werden und reduziert sich um 46,7 Millionen auf 1,2 Milliarden Franken resp. von 10 834 Franken auf 10 280 Franken pro Einwohner/in. Die Nettoschuld des Steuerhaushalts (allgemeiner Haushalt) beträgt 679,8 Millionen Franken (5953 Fr. pro EW), jene der Eigenwirtschaftsbetriebe 494 Millionen Franken (4326 Fr. pro EW).
Erstmals wird im Anhang zur Rechnung der mittelfristige Ausgleich der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Dieser bezweckt, den Haushalt über eine bestimmte Frist im Gleichgewicht zu halten. Unter Berücksichtigung der vergangenen vier Rechnungsjahre (2015-2018) und der vier Planjahre (2019-2022) resultiert ein Ertragsüberschuss von 13,3 Millionen Franken. Damit ist die Vorgabe des mittelfristigen Ausgleichs erfüllt.
Die Rechnung 2018 und weitere Unterlagen finden Sie hier.
[1] Marktwertreserven sind Schwankungsreserven auf Finanzinstrumenten, deren Höhe in Abhängigkeit zum Strom- und Gashandel steht.