Der Ohrbühlkreisel wird sicherer gemacht
Der Ohrbühlkreisel ist ein Unfallschwerpunkt. Insbesondere für Velofahrende ist er heute gefährlich. Verschiedene einfache Massnahmen sollen für Besserung sorgen. Unter anderem wird die überbreite Kreiselfahrbahn optisch verschmälert, die Mittelinseln der Fussgängerstreifen werden verbreitert, und die Geschwindigkeit kurz vor der Kreiseleinfahrt wird auf 30 Stundenkilometer gesenkt. Zudem sollen neu Veloverbindungen ausserhalb der Kreiselfahrbahn angeboten werden.
Der Ohrbühlkreisel gilt als Unfallschwerpunkt.(1) Seit 2011 wurden 33 polizeilich gemeldete Unfälle mit Personenschaden gezählt, 19 davon betrafen Velofahrende. Das hohe Verkehrsaufkommen, die langgezogene ovale Geometrie, die überbreite Fahrbahn und die zwei Bushaltestellen im Kreiselbereich machen das Befahren des Kreisels sehr anspruchsvoll. Entsprechend wird beobachtet, dass viele Velolenkende lieber aufs Trottoir ausweichen.
Die Verkehrssituation wurde durch ein externes Fachbüro analysiert. Auf Grundlage ihres Gutachtens sollen nun mit einfachen Bau- und Signalisationsmassnahmen Verbesserungen erzielt werden. So wird die Kreiselfahrbahn durch eine optische Vergrösserung der Kreiselmitte verschmälert. Die Mittelinseln der Fussgängerquerungen werden verbreitert und, wo diese fehlen, werden Velofurten nachgerüstet.
Zusätzlich wird auf allen vier Zufahrten unmittelbar vor der Kreiseleinfahrt die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer gesenkt, ähnlich wie dies beim Etzbergkreisel erfolgt ist. Durch eine angepasste Einfahrtsgeschwindigkeit können sowohl das Unfallrisiko als auch die Unfallschwere reduziert werden. Für den öffentlichen Verkehr wird keine Fahrzeitverlängerung erwartet, zumal die Temporeduktion im unmittelbaren Umfeld der Haltestellen passiert.
Indirekte Veloführung ausserhalb des Kreisels
Trotz der geplanten Verbesserungen bleibt das Befahren des Ohrbühlkreisels anspruchsvoll und nur für geübte Velofahrende empfehlenswert. Darum soll, wo dies möglich ist, eine legale Veloführung ausserhalb des Kreisels angeboten werden. Zwischen Industriestrasse und Seenerstrasse Süd und von der Ohrbühlstrasse zur Seenerstrasse Nord wird das Befahren des Trottoirs für Velos in einem kurzen Abschnitt erlaubt. Von der Seenerstrasse Süd zur Ohrbühlstrasse wird eine parallele Führung über den Parkplatz des Schiessstandes als Veloverbindung markiert. Von der Seenerstrasse Nord zur Industriestrasse ist aus Platzgründen (Bushaltestelle) weiterhin keine indirekte Verkehrsführung möglich. Für die Fahrt durch den Kreisel kann die Busspur mitbenutzt werden.
Da nur untergeordnete bauliche Massnahmen nötig sind, wird auf eine öffentliche Mitwirkung nach §13 Strassengesetz verzichtet. Die Verkehrsanordnung wird am 22. August amtlich publiziert und kann innert 30 Tagen mittels Rekurs angefochten werden.
(1): Der Ohrbühlkreisel wurde zwischen 2016 (Periode 2014–2016) und 2021 (Periode 2019–2021) jährlich als städtischer Unfallschwerpunkt ausgewiesen. In den Jahren 2022 und 2023 tauchte er nicht in der offiziellen Liste auf. Dies liegt an der angewandten Methodik, die innerorts Unfälle, die mehr als 50 Meter auseinanderliegen, nicht zusammenfasst. Betrachtet man die Unfallzahlen jedoch für den ganzen (langgezogenen) Ohrbühlkreisel, wäre er weiterhin als Unfallschwerpunkt eingestuft worden.
Plan
Typ | Titel |
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Seenerstrasse; Sanierung USP Ohrbühlkreisel; Plan zur VA.pdf |