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Bahnhof Winterthur 2045+: sieben Durchgangsgleise und ein neuer Wendebahnhof Vogelsang Nord

05.10.2021
Der Hauptbahnhof Winterthur genügt den Verkehrsanforderungen, die in den kommenden Jahrzehnten gemäss heutigen Prognosen weiter wachsen werden, nicht mehr. Darum haben die Stadt Winterthur und die SBB gemeinsam verschiedene Ausbauvarianten untersucht. Die Entwicklungsplanung für den Bahnhof kommt zum Schluss, dass die zielführendste strategische Stossrichtung sieben oberirdische Durchgangsgleise und ein neuer Wendebahnhof im Areal Vogelsang Nord ist.

Der Hauptbahnhof Winterthur genügt den Verkehrsanforderungen, die in den kommenden Jahrzehnten gemäss heutigen Prognosen weiter wachsen werden, nicht mehr. Darum haben die Stadt Winterthur und die SBB gemeinsam verschiedene Ausbauvarianten untersucht. Die Entwicklungsplanung für den Bahnhof kommt zum Schluss, dass die zielführendste strategische Stossrichtung sieben oberirdische Durchgangsgleise und ein neuer Wendebahnhof im Areal Vogelsang Nord ist.

Im Bahnhof Winterthur steigen täglich rund 120 000 Reisende ein und aus. In den nächsten dreissig Jahren wird sich diese Zahl auf gegen 180 000 Reisende pro Tag erhöhen, wie die Verkehrsprognosen des Bundes zeigen. Damit das Wachstum bewältigt werden kann, wird das Bahnangebot in Etappen weiter erhöht, zum Beispiel mit dem Brüttenertunnel innerhalb des Projekts «MehrSpur Zürich–Winterthur». Die Eröffnung der neuen Personenunterführung Nord inklusive Veloquerung bis Ende 2021 ist ein erster wichtiger Schritt, um Komfort und Kapazität für die wachsende Anzahl Reisender am Bahnhof sicherzustellen. Um mit dem weiteren Wachstum Schritt halten zu können, müssen voraussichtlich in zwanzig bis dreissig Jahren die Perrons 6/7 und 8/9 verbreitert werden. Noch später sind zusätzliche Gleise erforderlich.

Aus diesen Gründen haben die SBB und die Stadt Winterthur gemeinsam ein Ausbaukonzept für den Zeithorizont 2045 und darüber hinaus entwickelt, das sich der langfristigen Weiterentwicklung des Bahnhofs und seiner Umgebung widmet. Das Konzept soll sowohl die bahnbetrieblichen und verkehrlichen Bedürfnisse berücksichtigen als auch städtebaulich überzeugen.

Die Entwicklungsplanung hat Anfang 2019 begonnen und wurde von einer breit abgestützten Fachgruppe begleitet. Die Stadt wurde dabei von einem externen Planungsteam unterstützt. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Sieben Durchgangsgleise und Wendebahnhof als strategische Stossrichtung

Die zielführendste strategische Stossrichtung für den langfristigen Bahnhofsausbau beinhaltet die bereits heute bestehenden sieben oberirdischen Durchgangsgleise und ein neuer Wendebahnhof im Areal Vogelsang Nord. Zur strategischen Stossrichtung gehören zwei Untervarianten, die beide eine insgesamt gute Bewertung aufweisen und von der Projektsteuerung als Bestvarianten bestätigt wurden.

Beide Varianten erlauben eine hohe Flexibilität bezüglich des langfristigen Bahnhofausbaus auch über 2045 hinaus. Auch ein zusätzlicher, späterer Tiefbahnhof bleibt für den Fall einer weiteren Zunahme der Verkehrsmengen als Langfristoption möglich. Beide Varianten haben aber unterschiedliche stadträumliche, bahnbetriebliche und denkmalpflegerische Auswirkungen. Während die eine Variante die Rudolfstrasse deutlich mehr beansprucht, werden bei der anderen Variante die Gleise Richtung Bahnhofplatz geschoben, womit das Wendegleis 2 verloren geht und ein Teil des Perrons Gleis 3 ins historische Bahnhofgebäude und ins Gebäude Stadttor zu liegen käme.

Definitiver Variantenentscheid bis spätestens 2035

Die Variantenwahl wird auf den Zeitpunkt der Vorstudien für die Perronverbreiterungen und den Ausbau der Personenunterführung Süd verschoben, um dann auf die aktuellen Entwicklungen Rücksicht nehmen zu können. Der definitive Variantenentscheid muss spätestens bis 2035 gefällt werden, damit die Projektierung für den Ausbau zeitgerecht gestartet werden kann. Bis dahin werden verschiedenen Themen zum Bahnhofraum als Arbeitspakete weiter vertieft, um diese Erkenntnisse bei der späteren Wahl der Bestvarianten berücksichtigen zu können. Die Stadt und die SBB planen ab 2022 verschiedene Mitwirkungsformen, damit die Bevölkerung und weitere Interessenkreise ihre Anliegen bei der weiteren Planung einbringen können.

Arbeitspakete für Vertiefungen

Im Arbeitspaket Personenunterführung Süd wird das künftige Layout der Unterführung mit den Vorgaben für die Hauptzugänge definiert. Im Arbeitspaket Bahnhofplatz wird das innerstädtische Verkehrskonzept gemäss den Zielen der «Räumlichen Entwicklungsperspektive Winterthur 2040» zum Gleiskorridor und Bahnhof weiterentwickelt. Darauf abgestimmt sind die Bushaltstellen am Bahnhof neu zu konzipieren. Und in Abhängigkeit zur künftigen Lage der Bushaltestellen werden die Vorgaben für die stadträumliche und funktionale Aufwertung des Bahnhofplatzes und des St.Georgen-Platzes definiert. Das Arbeitspaket Rudolfstrasse beinhaltet eine vertiefte Untersuchung der künftigen Funktion und des Gestaltungsspielraums für diesen Stadtraum inklusive Verkehrsführung und Parkierung Velos und optimale Lage der Zugänge zur Personenunterführung Süd. Im Arbeitspaket Vogelsang wird eine Testplanung für die Arealentwicklung Vogelsang mit Wendebahnhof und einer neuen Brücke als Quartierverbindung ins Sulzerareal durchgeführt. Dabei werden die Anforderungen für den Güterverkehr berücksichtigt.

In einer gemeinsamen Vereinbarung erklären sich SBB und die Stadt Winterthur bereit, die genannten Arbeitspakete zeitnah anzugehen und die erforderlichen Grundlagen zu erarbeiten. Dabei soll die im Rahmen der Entwicklungsplanung Bahnhof etablierte gute kooperative Planungskultur weitergeführt werden.

Der Schlussbericht, eine Broschüre, Bilder, Grafiken und weitere Unterlagen stehen zur Verfügung unter stadt.winterthur.ch/bahnhof2045plus

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