Arbeitsintegration Winterthur zentralisiert ihre Angebote
Die Arbeitsintegration Winterthur (AIW) fasst ab 2024 alle ihre Angebote an einem Standort zentral zusammen. Zudem richtet sie ihre Angebote für Sozialhilfebeziehende neu aus. Die AIW baut aktuell ein neues Programm zur systematischen Grundabklärung beim Start des Integrationsprozesses auf. Die Mietmehrkosten für den neuen Standort sowie die Kosten für den Umzug und Büroausbau sind vom Stadtparlament zu bewilligen.
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen hat die AIW ihre Angebote für Sozialhilfebeziehende überprüft. In den letzten Jahren fand im Sozialhilfebereich ein Paradigmenwechsel statt. Anstelle von «Arbeit statt Fürsorge» steht heute «Arbeit dank Bildung» im Zentrum. Sozialhilfebeziehende sollen mit geeigneten Bildungsmassnahmen langfristig in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.
Der Stadtrat hat die Erarbeitung einer Bildungsstrategie für Geringqualifizierte als Massnahme in das Legislaturprogramm 2022 bis 2026 aufgenommen. Die AIW richtet deshalb ihre Angebote für Sozialhilfe neu aus und beabsichtigt, künftig eine systematische Grundabklärung aller Klientinnen und Klienten durchführen, bei der die arbeitsmarktrelevanten Kompetenzen (Bildungsstand, beruflicher Werdegang etc.) erfasst und geeignete arbeitsbezogene Integrationsmassnahmen abgeklärt und initiiert werden. Die bisherigen Abklärungsprogramme Work-In, Passage und Kompass werden in das neue Programm Grundabklärung integriert.
Künftig befinden sich alle AIW-Angebote in Neuhegi
Die Arbeitsintegration der Stadt Winterthur (AIW) ist aktuell an fünf Standorten in der Stadt tätig. Per 1. Juli 2024 sollen alle Standorte der AIW im Focus-Gebäude an der Sulzerallee 2 in Neuhegi zusammengefasst werden. Dies hat verschiedene Gründe: Einerseits finden an zwei Standorten Sanierungsarbeiten statt, an einem weitereren Standort befindet sich die Liegenschaft in einem schlechten Zustand. Andererseits können durch den Zusammenzug aller Standorte Synergien genutzt werden und die Durchlässigkeit der einzelnen Integrationsangebote verbessert werden. Der Standort an der Sulzerallee 2 befindet sich beim Bahnhof Grüze und ist mit dem öffentlichen Verkehr sehr gut erreichbar.
Stadtparlament entscheidet über Kosten
Für den zentralen Standort aller AIW-Angebote bezahlt die Stadt Winterthur einen marktüblichen Mietpreis von jährlich rund 1,5 Millionen Franken. Das sind rund 440 000 Franken mehr Miete als für die jetzigen Standorte zusammen. Gründe für die aktuell vergleichsweise tiefen Mieten sind der schlechte Zustand einiger Liegenschaften und teils langjährige Mietverhältnisse. Die jährlich anfallenden Mehrkosten für die Miete der nächsten 10 Jahre sowie die einmaligen Kosten für Umzug, Rückbauten, Büroausbau, Mobiliar und Beleuchtung von knapp 1,8 Millionen Franken – insgesamt rund 6,2 Millionen Franken – sind vom Stadtparlament zu bewilligen. Ein grosser Teil der Kosten wird refinanziert werden, einerseits über Preisanpassungen per 2025 und andererseits über einen einmaligen Kostenbeitrag des Kantons.
Das macht die Arbeitsintegration Winterthur In den Programmen der Arbeitsintegration Winterthur (AIW) werden Personen, die Sozialhilfe, Asylfürsorge oder Arbeitslosengelder beziehen, auf dem Weg in die berufliche Integration oder in eine berufliche Grundbildung begleitet. Die Integration erfolgt durch Bildung, Training und Berufspraxis, begleitet von intensivem Coaching. Dabei arbeitet die AIW mit Unternehmen aus der Privatwirtschaft, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen zusammen. Zuweisende Stellen bzw. Vertragspartner sind die Sozialen Dienste der Stadt Winterthur und umliegender Gemeinden, das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit sowie die kantonale Fachstelle Integration. |