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10 Jahre «Work-In»: Drei Institutionen gemeinsam im Einsatz gegen Langzeitarbeitslosigkeit

09.04.2013
Wer länger ohne Arbeit, ausgesteuert und auf Sozialhilfe angewiesen ist, hat hohe Hürden zu überwinden, um im Arbeitsmarkt wieder Fuss zu fassen.

Wer länger ohne Arbeit, ausgesteuert und auf Sozialhilfe angewiesen ist, hat hohe Hürden zu überwinden, um im Arbeitsmarkt wieder Fuss zu fassen. In Winterthur arbeiten Sozialhilfe, Arbeitsintegration und das Regionale Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) im Projekt «Work-In» am Ziel, dieser schwer vermittelbaren Gruppe den Sprung in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Heute feiert «Work-In» das 10-Jahr-Jubiläum und blickt auf eine gelungene Zusammenarbeit und ermutigende Erfolge zurück.

Die Stadt Winterthur hatte 2002 auf den Strukturwandel im Arbeitsmarkt reagiert und mit dem Projekt «Work-In» eine Vorreiterrolle im Bereich der Arbeitsintegration übernommen. Lange bevor das Wort «interinstitutionelle Zusammenarbeit» (IIZ) ein Begriff wurde, erteilte «Work-In» dem institutionellen Gärtchendenken eine Absage. Durch die Zusammenarbeit der drei Institutionen sollte eine optimale Zugänglichkeit zu den Partnerorganisationen erreicht werden, um im Prozess der Arbeitssuche Zeit zu gewinnen und Chancen zu nutzen. Denn mit jedem Monat der Arbeitslosigkeit sinken die Anstellungschancen eines Erwerbslosen. Ist die Rahmenfrist für die Arbeitslosengelder abgelaufen, wird der Gang zum Sozialamt oft unumgänglich. Zahlen zeigen, dass rund 52 Prozent der ausgesteuerten Personen keine Arbeit mehr finden.

Weitere Hürden beim Finden einer Anstellung können physischer, psychischer oder familiärer Art, fehlendes Selbstvertrauen oder eine ungenügende Ausbildung sein.

Im Dickicht der Ämter fallen Menschen mit sogenannten mehrfachen Problemlagen schnell durch das Netz. Hier setzt «Work-In» an.

«Work-In» baut Barrieren ab und fördert die Integration im Arbeitsmarkt. Diese kann gelingen, wenn alle am gleichen Strick ziehen: Arbeitgeber, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Ärztinnen und Ärzte zusammen mit dem Erwerbslosen. Als Casemanager zieht «Work-In» die Fäden im Netz. Als Ansprechpartner für Mitarbeitende der Sozialhilfe, RAV und Arbeitsintegration Winterthur vermittelt es Wissen und Information zum Thema Arbeitsintegration, denn hier wird es an einem zentralen Ort gebündelt.

Zahlen aus den Jahren 2011 und 2012 zeigen, dass von den abgeschlossenen Fällen bei «Work-In» (2011: 80; 2012: 99) rund 50 Prozent eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt fanden (2011: 41; 2012: 50). Der Anteil der Personen, die aufgrund ihres Verdiensts von der Sozialhilfe abgelöst werden konnten, liegt bei 75 Prozent und ist relativ konstant. Die übrigen 25 Prozent mussten trotz Berufstätigkeit von der Sozialhilfe weiterhin unterstützt werden. Der finanzielle Nutzen dank «Work-In» ist gross. Die Sozialhilfekosten einer erwerbslosen Person belaufen sich pro Jahr auf rund 27 600 Franken. Eine nachhaltige Ablösung von der Sozialhilfe angenommen, bedeuten die 38 Ablösungen im Jahr für die Stadt Winterthur eine Vermeidung von Sozialhilfekosten in Millionenhöhe.

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