Neujahrsblätter
Seit 1663 gibt die Stadtbibliothek Schriften zur Geschichte Winterthurs heraus. Aus den einstigen moralischen Lehrblättern für die Jugend sind längst moderne historische Studien geworden, die sich an ein breites Publikum richten. Die noch erhältlichen Werke sind in der Liste der Neujahrsblätter aufgeführt. Die Neujahrsblätter können Sie in der Stadtbibliothek direkt beziehen oder über das Bestellformular bestellen.
Sie können bestellte Neujahrsblätter entweder selbst beim Kundendienst der Stadtbibliothek abholen oder sich per Post (Versandkosten Inland CHF 10.–) gegen Rechnung zustellen lassen. Bitte geben bei der Bestellung unter den Bemerkungen an ob Sie die Bestellung abholen oder eine Postzustellung wünschen.
Bier in Winterthur. Fritz Schoellhorn und die Brauerei Haldengut 1880-1930
362. Neujahrsblatt
Beiträge von Dominik Landwehr, Kathrin Moeschlin, Nadia Pettannice, Andreas Schoellhorn und Claudia Sedioli. Redaktion: Claudia Sedioli, Grafik: Claudia Wehrli
Wie konnte eine mitten in den Weinbergen gelegene Brauerei die Winterthurer Bevölkerung zum Bierkonsum bringen? Wie kam ein Winterthurer Bierbrauer zum ETH-Ehrendoktortitel? Und wie steuerte er seinen Betrieb durch die Verheissungen der Industrialisierung, durch Arbeitskämpfe, Aktionen der Anti- Alkoholbewegung und die Umwälzungen des Ersten Weltkriegs?
Der Patron Fritz Schoellhorn (1863–1933) hat nicht nur die Winterthurer Brauerei Haldengut zum Erfolg geführt, sondern im ganzen schweizerischen Brauwesen eine wichtige Rolle gespielt. Er erforschte das Brauen aus naturwissenschaftlicher Sicht und entwickelte es vom Handwerk zur Technologie. Haldengut prägt die Stadt bis heute. Das Buch zeichnet die Geschichte des Biers in Winterthur nach und nähert sich Fritz Schoellhorn als Patron, Bürger, Familienvater und nicht zuletzt als Verfasser verschiedenster Publikationen an. Fotografien aus Privatbesitz öffnen ein Fenster in die Zeit zwischen 1880 und 1930.
Das Buch ist ab 15.11.2024 im Buchhandel und in der Stadtbibliothek für Fr. 44.- erhältlich.
Reisebriefe aus dem Orient. Die Berichte des Kaufmanns Bernhard Rieter 1824-1846
361. Neujahrsblatt
Kommentiert von Vanja Hug
Die Reisebriefe des Winterthurer Kaufmanns Bernhard Rieter (1805–1883) sind lebendige und facettenreiche Beschreibungen von Land und Leuten in Griechenland, Ägypten, Indien und im fernen Osten. Rieters Blick ist kritisch, besonders auch gegenüber den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der europäischen Herrschaft in den fernen Weltgegenden. Dies macht die Reisebriefe zu wichtigen Quellen zum Kolonialismus und zur Verflechtung von Schweizer Handelsfirmen mit den Kolonialmächten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Bernhard Rieter, Sohn einer Kaufmannsfamilie, verbrachte von 1824 bis 1828 gewissermassen seine «Gesellenjahre» im damals zum Osmanischen Reich gehörenden Ägypten. 1831 hielt er sich in Konstantinopel auf, und von 1843 bis 1846 unternahm er seine längste Reise, die ihn nach Griechenland, Indien, Singapur, Niederländisch-Indien (Indonesien, Java) und China (Macao) führte. Während all diesen Reisen schrieb er sechzig zum Teil sehr umfangreiche Briefe an seine Eltern und Geschwister in Winterthur. Sie sind lebendig verfasst und behandeln eine grosse Vielfalt von Themen: Sitten und Gebräuche, Handwerk der Einheimischen, kulturelle Sehenswürdigkeiten, Vegetation und Tierwelt, politische Ereignisse in Asien und Europa sowie Naturereignisse. Rieter beobachtete genau, urteilte differenziert und vertrat eine eigenständige Meinung. Er betrachtete die Folgen des Kolonialismus für die einheimische Wirtschaft und Bevölkerung mit kritischem Blick und schilderte sie mit grosser Offenheit. Hier werden die Reisebriefe erstmals in ihrer Gesamtheit kommentiert herausgegeben.
Geburtsstunde einer Grossstadt. Hundert Jahre Winterthurer Eingemeindung
360. Neujahrsblatt
Beiträge von Andres Betschart, Miguel Garcia, Werner Huber, Beat Märki (Fotos), Peter Niederhäuser, Nadia Pettannice, Regina Speiser und Reto Westermann.
Am 1. Januar 1922 wurde aus Winterthur die neue Stadt Gross-Winterthur mit 50 000 Einwohnerinnen und Einwohnern: Die Stadtgemeinde Winterthur vereinte sich mit den bisher eigenständigen Vororten Töss, Veltheim, Wülflingen, Oberwinterthur und Seen. Das Buch stellt die hürdenreiche Geschichte der Stadtvereinigung in Wort und Bild vor und greift einzelne Aspekte der langfristigen Folgen dieser Eingemeindung auf. Ein Schwerpunkt gilt der baugeschichtlich-städtebaulichen Entwicklung in den einzelnen Vororten, die sich innerhalb weniger Jahrzehnte von ländlichen Gemeinden in industrielle Dörfer und mehr oder weniger planmässig gewachsene Stadtkreis verwandelten. Diese Entwicklung ist auch aus den zahlreichen grossformatigen Luftbildern im Buch herauszulesen.
Das Untertor. Von der Vorstadtgasse zur Einkaufsstrasse
- Neujahrsblatt - VERGRIFFEN
Beiträge von Alex Hoster und Peter Niederhäuser
Als Bauwerk ist das Untertor zwar bereits 1871 verschwunden, doch die gleichnamige Gasse ist ein stark frequentiertes Portal zur Winterthurer Altstadt geblieben. Eine besondere Rolle hat sie ab 1855 mit dem Bau des Bahnhofs unmittelbar vor der Altstadt erhalten: Das Untertor wird zum kommerziell wichtigen Bahnhofquartier. Das 359. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur zeichnet die Entwicklung des Untertors seit der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart nach. Zum einen mit dem Blick auf das Grosse und Ganze, zum anderen in der kleinräumigen Perspektive auf den gesellschaftlichen und gewerblichen Mikrokosmos am Untertor und seine Veränderung.
Der erste Teil des Buchs beleuchtet die geschichtlichen Fakten, die zur Entstehung des Quartiers und zu seiner weiteren Entwicklung geführt haben. Einen anderen Blick auf das Quartier bietet im zweiten Teil das Protokollbuch der 1893 gegründeten Nachbarschaft Untertor: Es dokumentiert die Entwicklung vom Handwerker- zum Geschäftsquartier aus der Perspektive des ansässigen Gewerbes. Im dritten Teil steht die (Alltags-) Geschichte des Quartiers von Haus zu Haus im Zentrum. Der Blick fällt auf die Bau-, Kultur- und Familiengeschichte, auf Lebensbedingungen und Eigenheiten von Bewohnerinnen und Bewohnern. Eine unterhaltsame und informative Lektüre gibt so Einblicke in die städtisch-gewerblichen Lebensverhältnisse im 20. Jahrhundert.
Leben in der Hardau. Winterthurer Wohnbaupolitik und die Wohnkolonie Hardau
358. Neujahrsblatt
Beiträge von Kathrin Bänziger, Werner Huber, Peter Niederhäuser und Regina Speiser, Fotos von Beat Märki. Redaktion Pearl Pedergnana.
Die Siedlung Hardau wurde in den Kriegs- und Nachkriegsjahren im Westen von Winterthur erstellt, für Schweizer Familien mit mindestens zwei Kindern und einem bescheidenen Einkommen. Die Häuser mussten möglichst kostengünstig gebaut werden. Ihre Bewohnerinnen und Bewohner linderten die allgemeine Not mit Kaninchenzucht, Gemüse aus den grossen Gärten und Heimarbeit. Die Sorgen der Erwachsenen waren gross, die Freiheiten der Kinder ebenso.
Die Journalistin Kathrin Bänziger berichtet über den Alltag in diesem gesellschaftlichen Mikrokosmos. Der Historiker Peter Niederhäuser blickt auf die Siedlungsentwicklung der Stadt Winterthur zurück und stellt die Hardau in einem grösseren wohnbaupolitischen Umfeld vor. Werner Huber, Architekt und Fachredaktor der Zeitschrift «Hochparterre», würdigt die ursprünglichen Pläne des Architekten Franz Scheibler und begutachtet die jüngste bauliche Entwicklung der Hardau. Den Abschluss bilden acht Porträts von heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Hardau. Hier zeigen die Journalistin Regina Speiser und der Fotograf Beat Märki, wie erfreulich vielfältig das Quartier heute zusammengesetzt ist.
Von Ackeret bis Zytmoos. Strassennamen in Winterthur
357. Neujahrsblatt
Beiträge von Andres Betschart, Stefan Busz, Miguel Garcia, Jean-Pierre Gubler, Daniel Kofmel und Gerhard Lamatsch.
Strassennamen sind zwar allgegenwärtig, werden aber häufig nur beiläufig wahrgenommen. Erstmals liegt nun eine Gesamtschau der Winterthurer Strassennamen vor. Sie besteht aus einem Register mit kurzen Hintergrundinformationen zu sämtlichen 1100 Namen sowie Fachtexten zu den etymologischen, kulturhistorischen, verwaltungstechnischen, politischen, städtebaulichen und literarischen Aspekten des Themas.
Farbraum Stadt: Farbkultur in Winterthur
356. Neujahrsblatt 2019
Mit Beiträgen von Andres Betschart, Stefan Gasser, Basil Marty, Marcella Wenger-Di Gabriele, Stefanie Wettstein und Jasmin Widmer.
Welche Farben geben der Stadt Winterthur ihr Gesicht? Fachleute vom Haus der Farbe, Zürich, haben in der Altstadt und in Quartieren den Farbcharakter von verschiedenen typischen Bausituationen ermittelt. Daraus sind ein Buch und vier grossformatige Farbkarten entstanden. Die Karten zeigen auf, wie facettenreich die Farbgebung von Häusern unsere Umgebung gestaltet, und bilden eine sachliche Grundlage für Diskussionen um die Gestaltung von Hausfassaden bei Um- und Neubauten. Das Buch ergänzt die Farbkarten mit vertieftem Wissen zur Farbigkeit der Stadt in der Gegenwart und Vergangenheit. In vier Beiträgen kommen historische, ästhetische und denkmalpflegerische Aspekte der städtischen Farbkultur zur Sprache. Fotografien von Michael Erik Haug leiten durch den Band.