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Schicksalhafter Augenblick im 1er-Bus

Stadtbus Winterthur Geschichten Wettbewerb
Bild Legende:

Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Und noch immer kribbelt es in meinem Bauch, wenn ich daran denke. An jenen Augenblick, als ich in den 1er-Bus in Richtung Töss eingestiegen bin. Alles hatte ich erwartet, nur das nicht. Als sich die Türen des Busses öffnen, blicke ich direkt in die schönsten, dunkelsten und intensivsten Augen. Mir wird heiss und alles rundherum wirkt verschwommen.

Unglaublicherweise klingelt genau dann mein Telefon. Ich drehe mich um, nehme den Anruf entgegen, spüre aber seinen Blick im Rücken. Nur zwei Stationen später steige ich aus, aber nicht ohne diesem unglaublich gut aussehenden Mann nochmals einen schmachtenden Blick zuzuwerfen. Ich schmelze. Ich werde ihn wohl nie wiedersehen. Ich blicke dem Bus nach, merke dann aber, dass auch er ausgestiegen sein muss. Meine Hände kribbeln, ich bekomme weiche Knie, mein Herz klopft bis zum Hals.

Dann sprach er mich an. An den genauen Wortlaut erinnere ich mich nicht mehr. Aber er bat mich um ein Date. Ich war zuerst so perplex, dass ich kein Wort herausbrachte. Er lächelte. «Ja oder nein?» Glücklicherweise brachte ich dann doch noch ein Ja zustande.

Exakt ein Jahr später sagten wir beide wieder Ja. Auf dem Standesamt in der Villa Lindengut in Winterthur. Diesmal ohne, dass er nachfragen musste.

Diese schicksalhafte Begegnung im 1er-Bus ist nun schon knapp 11 Jahre her. Eine Geschichte, die wir immer wieder gerne zum Besten geben. Mittlerweile haben wir drei wunderbare Kinder und wohnen am Ende der 1er-Bus-Linie in Oberwinterthur. Ein Modell des 1er-Busses Richtung Töss erinnert uns immer wieder an diesen einen Augenblick im Bus, der so unerwartet wie glückbringend war.

Autorin: Sandra K. 
September 2020

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