Informationen für Fachpersonen
Der Übergang von der Schule ins Berufs- und Erwachsenenleben ist für Jugendliche ein grosser Schritt. Persönliche, soziale, familiäre oder schulische Schwierigkeiten können die berufliche und soziale Integration oder den Verbleib in der Schule bzw. der aktuellen Tagesstruktur gefährden. jump / jumpina begleitet Jugendliche durch Krisen und belastende Lebenssituationen in den Bereichen Schule, Beruf und Freizeit.
Angebot
Die Beratungsangebote jumpina / jump bieten eine niederschwellige, intensive Begleitung zusätzlich zu einer bestehenden Tagesstruktur (Oberstufe, Berufsvorbereitungsjahr, Motivationssemester usw.) an. Beide Angebote unterstützen ergänzend und partizipativ. Damit die bestehende Tagesstruktur mit Hilfe von jumpina / jump erhalten bleiben kann, sollte eine Anmeldung möglichst frühzeitig erfolgen.
Zielsetzungen der Angebote
- (Re-)Integration ins Schulsystem und/oder die Vermeidung einer vorzeitigen Ausschulung
- Erarbeitung von konkreten Lösungen zur Integration ins Berufsleben oder finden einer Anschlusslösung
Unsere Dienstleistungen
- Wöchentliche Coachings/Beratungen bei persönlichen und sozialen Schwierigkeiten
- Vermittlung bei Konflikten in Schule, Familie, Peergroup, Ausbildung usw.
- Unterstützung bei der Lehrstellensuche oder bei der Suche nach einer anderen geeigneten Anschlusslösung
- Training zur Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen
- Migrationsspezifische, interkulturelle Betreuung und Begleitung
- Vermittlungs- und Koordinationsangebote mit involvierten Fachstellen
- Beratung und Unterstützung der Bezugspersonen (Eltern, Lehrpersonen usw.)
- Unterstützung in Krisensituationen
- Bei Bedarf Vermittlung von niederschwelligem Unterricht zur Aufarbeitung schulischer Defizite
- Gruppenaktivitäten (wöchentlicher Mittagstisch, jährlicher Ausflug)
- Unterstützung bei der Freizeitgestaltung
Wer ist unsere Zielgruppe?
Jugendliche zwischen 13-18 Jahre, die ihren Wohnsitz in der Stadt Winterthur haben.
Die Jugendlichen, die im jumpina / jump begleitet werden, stehen am Übergang von der Schule ins Berufs- und Erwachsenenleben. Diese Übergänge bringen oft vielfältige Herausforderungen mit sich. Tendenziell unterscheiden sich Jugendliche in der Art und Weise, wie sie mit diesen Herausforderungen umgehen.
Gefährdungsmerkmale als Indikatoren für eine Anmeldung
Eine Gefährdung liegt vor, wenn Risikofaktoren (soziale, persönliche, psychische, familiäre, kulturell bedingte Probleme) eine gesunde psychosoziale Entwicklung eines Jugendlichen stark hemmen oder verzögern und die Integration in die Gesellschaft erheblich erschweren. Merkmale, wie die nach innen gerichteten (internale) Verhaltensweisen oder die nach aussen sichtbaren (externale) Verhaltensweisen können als Indikatoren für eine Anmeldung ins jumpina oder jump nützlich werden. Diese Verhaltensweisen treten oft auch in Kombination und über einen längeren Zeitraum hinweg auf.
Internalisiertes Verhalten (innere Prozesse) | Externalisiertes Verhalten (sichtbare Symptome) |
Sozialer Rückzug (Schweigen, Isolation, Resignation),Schulabsentismus (psychische Belastung) |
Leistungsabfall, Noten sinken, Hausaufgaben nicht gemacht, steigende Anzahl der Einträge |
Gleichgültigkeit - häufige „Null Bockstimmung“, wenig Engagement und/oder Ressourcen bei der Berufswahl |
Überforderung bei der Organisation bezüglich Schulmaterial, Hausaufgaben oder beim Lernen des Schulstoffes |
Blockaden, Verweigerung, Abwehrverhalten, Körpersprache: verarmte Mimik/Gestik, trauriger Gesichtsausdruck, wirkt abwesend |
Absenzen häufen sich (Schulabsentismus), auch krankheitsbedingte wegen körperlicher Beschwerden, wie Bauchweh, Kopfweh, Menstruationsbeschwerden |
Unruhe: nicht stillsitzen können, Überreizung |
Motivationstief, Schulmüdigkeit, chronische Müdigkeit (Bsp. Montagmorgens) |
Konzentrationsschwierigkeit, Vergesslichkeit | Delinquenz (Gewalt, Diebstahl) |
geringer Selbstwert: sich masslos überschätzen oder unterschätzen, mangelnder Realitätsbezug | Beziehungsprobleme (Bsp. wiederkehrende Konflikte mit anderen SchülerInnen) aggressives- oder gewalttätiges Verhalten, Kontrollverlust |
geringe emotionale Kontrolle oder emotionsarm | selbstgefährdendes, selbstverletzendes oder risikoreiches Verhalten |
Ohnmachtsgefühle/keine Abgrenzung möglich | wiederholt respektloses oder aggressives Verhalten gegenüber Lehrpersonen |
auffallendes Verhalten in der Schule (Mobbingthematik) | Stören des Unterrichts |
Unsere lösungsorientierte Arbeit fördert den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den Jugendlichen. Danach werden mit den Jugendlichen individuelle Ziele und Teilziele und entsprechende Schritte zu deren Erreichung festgelegt und realisiert.
Teil- und Unterziele Ziele und Teilziele
- schulische Leistungsverbesserung (Motivation, Einstellung, Haltung, etc.)
- regelmässiger Schulbesuch
- Unterstützung bei der Suche nach einer Lehrstelle oder konkreten Anschlusslösungen
- Stärkung des Selbstwertgefühls (durch Erfolgserlebnisse)
- positive Veränderung des Sozialverhaltens
- (Weiter-)Entwickeln der Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit
- Förderung einer sinnvollen, befriedigenden Freizeitgestaltung
- Kenntnisse über gesellschaftliche Normen und Werte
- Erlernen adäquater Bewältigungsstrategien
- Angehen persönlicher Probleme
- Minimierung krimineller Verhaltensweisen
Konzepte jump und jumpina
Typ | Titel |
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Kurzkonzept jump | |
Kurzkonzept jumpina |