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Biodiversitätsgebiet Totentäli

Biodiversitätsgebiet Totentäli

Im Westen von Winterthur entsteht das grösste zusammenhängende Naturvorrangebiet von Winterthur. Im «Biodiversitätsfördergebiet Totentäli» werden 44.9 Hektaren Wald und 9.1 Hektaren Wiese mit speziellen Zielsetzungen zur Artenförderung gepflegt oder als Waldreservate ihrer natürlichen Entwicklung überlassen.

Im Totentäli, am südwestlichen Stadtrand zwischen Wülflingen und dem Dättnauertal gelegen, hat Stadtgrün Winterthur das grösste zusammenhängende Fördergebiet für Biodiversität in Winterthur geschaffen. Rund 45 Hektaren Wald werden als Waldreservat ihrer natürlichen Entwicklung überlassen und 9 Hektaren Wiese mit speziellen Zielsetzungen zur Artenförderung gepflegt. An die Massnahmen gekoppelt ist ein Klimaschutzprojekt zur Speicherung von CO2, für das auch Zertifikate verkauft werden.

Das Totentäli bei Wülflingen mit seiner grossen Feuchtwiese und den Amphibienweihern befindet sich im Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung. Der Grund ist die auf der roten Liste der gefährdeten Arten geführte Geburtshelferkröte. Der schweizweite Bestand dieser Kröte, die wegen ihres hellen Rufes auch «Glögglifrosch» genannt wird, ist in den vergangenen rund 40 Jahren deutlich zurückgegangen. Im Totentäli zwischen Wülflingen und dem Dättnauertal lebt eine ganze Kolonie der streng geschützten Art.

Umgeben ist das Totentäli vom Waldreservat Schuppentännli. Dieses wird seit vielen Jahren nicht mehr forstlich bewirtschaftet und hat wegen des vielen stehenden und liegenden Totholzes einen hohen ökologischen Wert. An den Südhängen angrenzend an das Waldreservat befinden sich sogenannte «Lichte Wälder» mit einer lichtdurchlässigen Struktur und trockenen, mageren Böden.

Bild Legende:
Steg und Beobachtungsplattform: Besuchende werden durch das Naturschutzgebiet geleitet. (Zeichnung: atelier schelb+partner ag)

Fülle von Lebensräumen für seltene Pflanzen- und Tierarten
Diese Gebiete, die sich vom Weihertal im Dättnau über den Hoh-Wülflingen, das Totentäli und den Alt-Wülfingen bis zum Schlosstal erstrecken, sind zum «Biodiversitätsgebiet Totentäli» verknüpft worden. Mit einer Fläche von 54 Hektaren ist es das grösste zusammenhängende Fördergebiet für Biodiversität in Winterthur. Es bietet Lebensräume für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten. In den Magerwiesen am sonnigen Südhang und im Lichten Wald fühlen sich wärmeliebende Pflanzen und Tiere wohl. Im Schuppentännli sind auf dem liegenden und stehenden Totholz diverse Pilze und Käferarten beheimatet. In den Weihern, der Riedwiese und dem Wald des Totentäli kommen nebst der Geburtshelferkröte viele weitere Amphibienarten vor.

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Waldstrasse wird aufgehoben
Im Rahmen der Umsetzung wurde die Waldstrasse durch das Totentäli aufgehoben. Das Kiesmaterial der Waldstrasse wurde dabei modelliert und in ein Amphibienparadies mit neuen Weihern und Trockenstandorten verwandelt. Der Erdwall, der 1971 beim Aushub der ersten Weiher abgelagert wurde, wurde abgetragen, um die wertvolle Riedwiese wieder vollständig herzustellen. Besucherinnen und Besucher erhalten über einen Holzsteg am Rand Einblick in das neue Feuchtgebiet.

Bild Legende:
Auf Tafeln sollen Besuchende erfahren was es in diesem Lebensraum zu hören und zu sehen gibt. (Zeichnung: atelier schelb+partner ag)

CO2-Zertifikate für Kompensationsmassnahmen
Die Kosten für Projektierung und Umsetzung belaufen sich auf 300 000 Franken. Die Massnahmen konnten dank des «Paul Kaspar Späni-Schätti Naturschutzfonds» und kantonalen Mitteln umgesetzt werden. Mit dem Kanton wurde dazu ein 50 Jahre gültiger Waldreservatsvertrag abgeschlossen. Im künftigen Naturwaldreservat wird durch den Nutzungsverzicht CO2 aus der Atmosphäre entzogen und langfristig in der Biomasse gespeichert. Für die nächsten 50 Jahre sind dies rund 10 000 Tonnen CO2. Stadtgrün Winterthur lässt diese CO2-Speicherung im Rahmen eines Pilotprojekts zertifizieren. Die CO2-Zertifkitate können am Markt für freiwillige Kompensationsmassnahmen gekauft werden und haben aktuell einen Wert von rund 350 000 Franken.

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