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Zweiter Faulturm für die Abwasserreinigungsanlage geplant

28.06.2012
Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) von Stadtwerk Winterthur verfügt über einen einzigen Faulturm. Da dieser im Dauerbetrieb steht, ist er seit dessen Inbetriebnahme vor 25 Jahren nie geleert, inspiziert oder inwendig unterhalten worden.

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) von Stadtwerk Winterthur verfügt über einen einzigen Faulturm. Da dieser im Dauerbetrieb steht, ist er seit dessen Inbetriebnahme vor 25 Jahren nie geleert, inspiziert oder inwendig unterhalten worden. Es besteht heute deshalb ein erhebliches Betriebs- und Ausfallrisiko. Um diesem Zustand Abhilfe zu schaffen, ist ein zweiter Faulturm nötig. Die Ausschreibung der Planungsleistungen erfolgt in diesen Tagen, die Bauarbeiten beginnen im Frühling 2014.

Die Abwasserreinigungsanlage in der Hard hat überregionale Bedeutung und ist rund um die Uhr in Betrieb. Teil des Klär- und Entsorgungsprozesses ist die Vergärung des bei der Abwasserreinigung anfallenden Schlammes. Dies erfolgt im Faulturm. Die Menge des anfallenden Schlammes ist abhängig von der Bevölkerungszahl. Diese ist in Winterthur seit Inbetriebnahme des Faulturms vor 25 Jahren stetig gestiegen und wird aller Voraussicht nach weiter steigen. Zudem ist langfristig der Anschluss der Gemeinden im oberen Tösstal ans Abwassernetz Winterthurs wahrscheinlich, um die Trinkwassergewinnung in dieser Region zu schützen.

Der Faulturm ist bereits heute kapazitätsmässig ungenügend und kann nur dank der eigenen Schlammverbrennungsanlage noch toleriert werden. Da die ARA rund um die Uhr in Betrieb ist und kein redundantes System besteht, konnte der Faulturm seit dessen Inbetriebnahme weder geleert noch inspiziert oder unterhalten werden. In der Regel sollten dieser Vorgang und die Entfernung der Ablagerungen alle sieben Jahre erfolgen. In allen ARA der Schweiz von vergleichbarer Grösse und auch bei deutlich kleineren Anlagen stehen aus diesem Grund mindestens zwei Faultürme zur Verfügung. Dieser Zustand kann in Winterthur aus betrieblicher Sicht nicht mehr weitergeführt und auch nicht länger verantwortet werden. Ungewollt könnte beispielsweise ein Leck im Schlammbehälter die Gewässer verschmutzen oder klimaschädliches Methan unkontrolliert austreten.

Stadtwerk Winterthur muss ausserdem bis 2015 die eigene Schlammverbrennungsanlage schliessen, da infolge eines kantonalen Beschlusses ab diesem Zeitpunkt die Verbrennung des Klärschlamms im Kanton Zürich zentral in der Stadt Zürich erfolgen wird. Spätestens ab 2015 muss Winterthur deshalb über einen zweiten Faulturm verfügen, denn Klärschlamm kann aus Kapazitäts- und Gefahrengründen nicht anderswohin verfrachtet werden und muss vor Ort vergären. Aus technischen, betrieblichen und Sicherheitsgründen ist deshalb ein zweiter Faulturm für die ARA zwingend nötig, weshalb der Stadtrat einen gebundenen Kredit von 8,8 Millionen Franken gesprochen hat.

Abwasser reinigen, Biogas produzieren, Trinkwasser schützen

Die ARA von Stadtwerk Winterthur reinigt im Durchschnitt jährlich rund 19 Millionen Kubikmeter Abwasser. Dabei fallen rund 100 000 Kubikmeter Klärschlamm an. Aus diesem wird Biogas mit einem Energiewert von 9,5 Millionen Kilowattstunden produziert. Damit wird zurzeit die gesamte in der ARA benötigte Wärme und zirka ein Drittel des Strombedarfs gedeckt. An der ARA sind nebst der Stadt Winterthur auch 13 Gemeinden angeschlossen. Gereinigtes Abwasser ist die Basis für das Trinkwasser aller Gemeinden und Länder flussabwärts. Eine gute Klärleistung ist somit der Grundstein für den Trinkwasserschutz.

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