Winterthurer Glasfasernetz: Kooperation mit Swisscom wie in anderen Städten
In Winterthur soll Stadtwerk Winterthur gemeinsam mit Swisscom ein Glasfasernetz aufbauen. Eine entsprechende Absichtserklärung ist unterzeichnet worden. Das Kooperationsmodell entspricht in den meisten Punkten jenem anderer Städte. Entscheidend ist, dass der Bau von zwei parallelen Glasfasernetzen vermieden werden kann und das Netz offen nutzbar ist.
Wie in den Städten Zürich, St. Gallen, Bern, Basel, Genf und Luzern soll auch in Winterthur in Kooperation mit Swisscom ein flächendeckendes Glasfasernetz gebaut werden. Swisscom ist der logische Partner für Stadtwerk Winterthur, weil sie jetzt auch in Winterthur verstärkt in Glasfaserinfrastruktur investiert.
Letzte Woche wurde eine Absichtserklärung zwischen Swisscom und der Stadt Winterthur unterzeichnet. Das Kooperationsmodell wird grundsätzlich gleich aussehen wie in den anderen grösseren Schweizer Städten. Die Kosten für den Netzausbau sollen sich Swisscom und Stadtwerk Winterthur im Verhältnis von 60 zu 40 Prozent teilen. Die Verantwortung für die Bauplanung soll ebenfalls zwischen Swisscom und Stadtwerk Winterthur ohne Doppelspurigkeiten aufgeteilt werden. Dabei soll der aktuelle zeitliche Vorsprung von Swisscom im Verlaufe der folgenden Jahre planmässig durch nachgelagerte Bauverpflichtungen von Stadtwerk Winterthur kompensiert werden.
Dem Stadtrat ist es ein grosses Anliegen, dass dieses neue Netz offen nutzbar ist. Stadtwerk Winterthur tritt also nicht eigenständig als Anbieter von Internet-Diensten auf, sondern als neutraler Netzbetreiber. Stadtwerk Winterthur wird die Glasfaser verschiedenen Providern (Anbietern) vermieten, die dadurch ihrer Kundschaft Fernseh-, Telefon- und Internet-Dienstleistungen anbieten können. Wichtiger Partner dabei ist Openaxs, der Verband Schweizer Elektrizitätsversorgungsunternehmen zur Förderung von offenen Breitbandnetzen, der auch die bisherigen Verhandlungen intensiv begleitet hat.
Noch sind viele Fragen offen. So steht ein Entscheid der schweizerischen Wettbewerbskommission (WEKO) zu den Kooperationsverträgen verschiedener Schweizer Städte mit Swisscom an. Auch die politischen Behörden von Winterthur und die Winterthurer Stimmbevölkerung müssen noch über das Projekt befinden. Wenn alles Weitere planmässig verläuft, dann sollten über 90 Prozent des Siedlungsgebietes von Winterthur bis im Jahre 2017 mit Glasfaserkabeln erschlossen sein.