Winterthur und Frauenfeld festigen Zusammenarbeit
Die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadtwerk Winterthur und den Werkbetrieben Frauenfeld wird nun mit der Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Erbringung von Energie-Contracting-Leistungen erweitert. Die neue Gesellschaft wird noch in diesem Sommer operativ tätig und bietet Wärme- und Kälteversorgungslösungen in Frauenfeld an, welche die Abwärme der dortigen Abwasserreinigungsanlage (ARA) nutzt. Die Stadt Winterthur beteiligt sich mit 32 %, das heisst 200 000 Franken an der Gesellschaft, die Stadt Frauenfeld mit 48 % und der Abwasserverband Region Frauenfeld mit 20 %.
Im Jahr 2000 erweiterte Stadtwerk Winterthur sein Dienstleistungsangebot um das Geschäftsfeld Energie-Contracting. Es wurde zu einem erfolgreichen Geschäft mit grosser Nachfrage, welches Stadtwerk Winterthur dazu bewog, auch ausserhalb des Stadtgebietes Winterthur tätig zu werden. So folgte im Jahr 2006 eine Zusammenarbeit mit den Werkbetrieben Frauenfeld und bereits drei Jahre danach konnte das erste gemeinsame Projekt in Betrieb genommen werden. Die geplante Abwärmenutzung der ARA Frauenfeld ist eine ideale Möglichkeit, die Zusammenarbeit der beiden Werke zu festigen und zu erweitern.
Abwärmenutzung der ARA Frauenfeld
Eine Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass die Nutzung der heute ungenutzten ARA-Abwärme den Verbrauch an fossilen Energieträgern sowie den damit verbundenen CO2-Ausstoss in der Stadt Frauenfeld erheblich senken würde. Im angedachten Versorgungsperimeter lassen sich jährlich 17.8 GWh an fossilen Brennstoffen, was rund 1.8 Mio. Liter Heizöl entspricht, einsparen. Dies bedeutet auch, dass ein CO2-Ausstoss von 4000 Tonnen pro Jahr vermieden wird. Mit Projekten dieser Art fördern Stadtwerk Winterthur und die Werkbetriebe Frauenfeld den effizienten Energieeinsatz und das Ziel der Erreichung einer 2000-Watt- und 1-Tonne-CO2-Gesellschaft.
Das grosse Abwärmepotenzial der ARA Frauenfeld soll für den Betrieb von Wärmepumpen genutzt werden, um damit die Liegenschaften des Kantons Thurgau und der Stadt Frauenfeld sowie Private mit Wärme und/oder Kälte zu beliefern. Die dafür notwendigen Anlagen und Verteilnetze werden von der neuen Gesellschaft errichtet, finanziert und betrieben. Im Januar dieses Jahres hat der Kanton Thurgau den Grundsatzentscheid gefällt, dass alle kantonalen Bauten, welche sich innerhalb des geplanten Versorgungsperimeters befinden, an die Abwärmenutzung angeschlossen werden. Auch der Stadtrat Frauenfeld hat im Juni 2012 entschieden, zahlreiche städtische Liegenschaften an den geplanten Wärmeverbund anzuschliessen. Dessen Betriebsaufnahme ist auf die Heizperiode 2014 geplant.