Verbrennungsrückstände sind Rohstoffe der Zukunft
Stadtwerk Winterthur wird Mitglied der Stiftung Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung (ZAR) mit insgesamt 200'000 Franken. Neben der Produktion von Wärme und Strom sollen dank der Forschung des ZAR künftig auch die Verbrennungsrückstände der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) nachhaltiger verwertet werden können.
Seit 2000 wird Abfall schweizweit nicht mehr deponiert, sondern grundsätzlich in technisch ausgereiften KVAs thermisch verwertet. In Winterthur nahm die KVA ihren Betrieb bereits 1965 auf. Aus dem erwähnten thermischen Prozess werden heute Wärme und Strom gewonnen. Zurück bleiben Kehrichtschlacke, Filterasche und Schlämme. Sie verursachen bei der heute üblichen Deponierung Emissionen, die einen gewissen Nachsorgeaufwand benötigen. Zudem sind in den Rückständen wertvolle metallische und mineralische Rohstoffe enthalten, die bisher noch nicht herausgefiltert werden können. Für die Rückgewinnung dieser Stoffe ist in der Schweiz ein Innovationsschub nötig. Das ZAR leistet dazu wichtige Beiträge, indem es die Schweizer Abfallwirtschaft in deren weiteren Entwicklung fördert. Stadtwerk Winterthur ist an den Ergebnissen interessiert und unterstützt das ZAR deshalb bis 2013 mit insgesamt 200'000 Franken.
Ergebnisse nutzen
Der Hauptauftrag des ZAR besteht darin, die nachhaltige und effiziente Rohstoffpolitik mit Forschung und konkreten technischen Entwicklungen voranzutreiben. Dabei geht es um die Optimierung der thermischen Prozesse sowie die Rückführung der in den Verbrennungsrückständen enthaltenen Wertstoffe in den Stoffkreislauf. Hinzu kommen die Evaluation von potenziellen technischen Absatzmärkten, Entwicklung von Produktspezifikationen und Anwendungsversuche. Partnerorganisationen wie KVAs wirken mit und können die Ergebnisse nutzen. Das Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung ist als Stiftung organisiert und hat seinen operativen Betrieb 2010 aufgenommen. Seinen Sitz hat es bei der Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) in Hinwil.
Einige Beispiele
Mit der Rückgewinnung der mineralischen und metallischen Stoffe leistet die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Optimierung und Nachhaltigkeit der Stoffkreisläufe. Daraus resultieren eine Einsparung von Energie und eine Reduktion der Umweltbelastung, da gewonnene Stoffe wie beispielsweise Eisenmetalle oder Aluminium direkt in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Ein weiteres Beispiel ist Kalzium. Gelingt es künftig, rückgewonnenes Kalzium in den Zementprozess einzubringen, resultiert eine Einsparung von CO2 und Deponieraum.