Holzschnitzel-Heizzentrale für Gebiet Wyden
Stadtwerk Winterthur plant für das Gebiet Wyden eine Heizzentrale auf Energie-Contracting-Basis. Sie soll unter anderem mit Holzschnitzeln aus dem Winterthurer Wald betrieben werden und das künftige neue Schulhaus Wyden sowie private Liegenschaften in dessen Umkreis mit Wärme versorgen. Der Stadtrat hat dafür einen Kredit von 3,3 Millionen Franken gesprochen.
Energie-Contracting-Heizanlagen bieten sich besonders für die Beheizung von grösseren Gebieten an, da sie sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile aufweisen. Eine solche Contracting-Anlage mit Wärmeverbund ist im Gebiet Wyden geplant, das sich zurzeit stark entwickelt. Die Anlage soll neben dem noch zu erstellenden Schulhaus Wyden zu stehen kommen. Von dort aus werden auch die bereits bestehenden privaten Liegenschaften sowie sich noch in Planung befindende weitere Überbauungen mit Wärme beliefert werden. Die Anlage und das Wärmenetz werden deshalb etappenweise ausgebaut.
Zum Einsatz kommt eine kombinierte, umweltfreundliche Energielösung: Holzschnitzel und Erdgas. Erdgas dient der Abdeckung von Bedarfsspitzen und der Versorgung in den Sommermonaten. Es entlässt rund 25% weniger CO2 in die Luft als Öl. Die Holzkesselanlage wird mit einem Feinstaubfilter ausgerüstet.
An der Heizzentrale, die mit Holzschnitzeln aus dem Winterthurer Wald betrieben wird, beteiligt sich der Forstbetrieb mit 500'000 Franken. Der Stadtrat hat für den Kauf des Landes, auf dem die Anlage zu stehen kommt, sowie für die Heizanlage mit Wärmeverbund einen Objektkredit von 3,3 Millionen Franken beschlossen. Dieser ist Teil von Rahmenkrediten, die vom Grossen Gemeinderat bewilligt worden sind. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2013 vorgesehen. Da noch nicht genügend Wärmeabnehmer vorhanden sind, um die Heizzentrale sofort realisieren zu können, werden bis 2013 Schulhaus und bestehende Liegenschaften mit einer Erdgasheizung als Übergangslösung beheizt.
Was ist Energie-Contracting?
Energie-Contracting kann mit einem Leasing für Heiz- oder Kälteanlagen verglichen werden. Stadtwerk Winterthur erstellt und betreibt zentrale Grossanlagen, die Kundschaft bzw. Contractingnehmer bezahlen lediglich die Wärme oder Kälte, die sie beziehen. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen darin, dass die Bauherrschaft keine Investitionen für die Heizanlage aufwenden und sich nicht um deren Alltagsbetrieb kümmern muss. Zentrale Grossanlagen erlauben ausserdem den Einsatz grosser Mengen an ökologisch wertvollen Energieträgern, was die Luft von schädlichem CO2 entlastet.
Stadtwerk Winterthur bietet seit dem Jahr 2000 Energie-Contracting an. Seither hat sich dieses Geschäftsfeld erfolgreich entwickelt. Energie-Contracting-Anlagen stehen heute beispielsweise im Gern und in Sennhof. Der Grosse Gemeinderat hatte in den vergangenen Jahren mehrere Kredite über insgesamt 24,5 Millionen Franken bewilligt.