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Gemeinderat gründet Firma

27.02.2001
Landbote vom 27.2.2001

Gemeinderat gründet Firma

ANDRI BRYNER

Die Globalisierung ist Tatsache. Die Liberalisierung rollt. Und nun ist der Stadtrat auch dem Ziel, die Winterthurer Stadtwerke zu einer Firma zu machen, einen grossen Schritt näher gekommen. Das Stadtparlament hat der Ausgliederung von fünf heutigen Verwaltungseinheiten, samt Kehrichtverbrennung, zugestimmt. Was noch fehlt, ist ein Ja des Stimmvolks. Im Rat sind SP und Grüne unterlegen. In der Volksabstimmung dürften sie nochmals mit allen Mitteln versuchen, den immer schneller fahrenden Zug zu bremsen. Ob er wirklich aufs Stumpengeleise braust - wie diese zwei Fraktionen fürchten - oder vielleicht doch die richtigen Stationen anfährt, kann heute niemand sagen. Denn der Fahrplan wird nicht in Winterthur geschrieben, zum Beispiel bei den grossen Stromkonzernen EDF und Eon. Was die Stadtwerke Winterthur darum brauchen, ob als AG oder als pfiffiger Verwaltungsbetrieb, sind verantwortungsbewusste und vor allem auch kundenfreundliche Mitarbeitende - noch kundennäher als heute schon. Das ist mit einem Verwaltungsrat, der in Winterthur tagt, einfacher zu erzielen, als mit einem Gremium in Paris oder München. Jetzt müssen sich die Skeptiker überlegen, ob sie mit Heulen und Zähneklappern mehr erreichen oder ob sie sich nicht freuen sollten, dass die Stadt 100 Prozent der Aktien eines gut unterhaltenen Goldesels besitzt. So fänden sich vielleicht Mehrheiten, die eine oder andere Investition - zum Beispiel in die Datenübertragung via Stromnetz - selbst vorzunehmen, statt sie samt späterem Gewinn einem Aktienkäufer zu überlassen.

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