Einweihung Unterwerk Wülflingen
Wülflingen wird in Zukunft durch ein eigenes Unterwerk mit Strom versorgt. Die geplante Spannungsumstellung von 50 000 Volt auf 110 000 Volt im Jahr 2012 gab den Ausschlag für den Bau. Bis spätestens Mitte 2007 wird der ganze Stadtteil Wülflingen vom neuen Unterwerk beliefert. Bis es soweit ist, erhält die Bevölkerung die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen des Unterwerks Wülflingen zu schauen.
Winterthur wächst - auch Wülflingen ist in den letzten Jahrzehnten grösser geworden. Um den Anwohnerinnen und Anwohnern von Wülflingen eine weiterhin langfristig sichere und zuverlässige Stromversorgung garantieren zu können, war die Erstellung eines eigenen Unterwerks notwendig. Bis anhin wurde das Gebiet Wülflingen ab dem Unterwerk Rosenau in Töss durch sehr lange Mittelspannungs-Kabelleitungen mit Strom versorgt. Dank des neuen Unterwerks sind nun die Versorgungsleitungen zur Kundschaft kürzer. Leitungsverluste verkleinern sich dadurch, was aus wirtschaftlicher und betrieblicher Sicht attraktiv ist.
Spannungsumbau im Jahr 2012
Das neue Unterwerk in Wülflingen wurde im Zusammenhang mit der Planung des Spannungsumbaus im Hochspannungsnetz notwendig. Im Jahr 2012 soll die Stromversorgung im Netz der Nordostschweizerischen Kraftwerke AG (NOK) von 50'000 Volt auf 110'000 Volt erhöht werden. Im Rahmen dieses Ausbaus wurden in Winterthur bereits die neuen Unterwerke Altstadt und Grüze erstellt. Das Winterthurer Stimmvolk hat im Jahr 1992 für die gesamte Spannungsumstellung einen Kredit von 187 Mio. Franken bewilligt.
Als Freiluftanlagen sind Unterwerke heute aus Platz- und Sicherheitsgründen nicht mehr denkbar. Sie werden deshalb in Gebäuden untergebracht.
Das Unterwerk Wülflingen ist ferngesteuert und im Normalbetrieb sind keine Mitarbeitenden vor Ort. Alle Schalthandlungen und Überwachungsaufgaben werden über das Anlagenleitsystem und das übergeordnete Netzleitsystem vorgenommen. Die Anlagenteile sind so ausgelegt, dass die Unterhalts- und Revisionsarbeiten auf ein absolutes Minimum beschränkt werden.
Faszinierende Architektur trifft auf modernste Technik
Das Unterwerk Wülflingen beliefert seine Umgebung nicht nur mit Strom. Es ist auch ein architektonisches Meisterwerk der Winterthurer Architekten Piotrowski & Bovet. Das Unterwerk Wülflingen ist optimal in ein kleines Grundstück zwischen Autobahn, Friedhof und Freizeitanlage Holzlegi eingebettet, wobei die gebogene Rückseite des Gebäudes in den Schallschutzwall der Ausfahrt Wülflingen integriert ist. Das begrünte Flachdach bindet den Baukörper in die Umgebung ein. Der monolithische Baukörper ist aus dunkel eingefärbtem Ortbeton gegossen. Die technischen Anlagen sind über drei Geschosse angeordnet. Teile der im Unterwerk Wülflingen eingesetzten Übertragungstechnik werden hier europaweit erstmals eingesetzt.
Das Farbkonzept mit den vier Vollfarben Rot, Gelb, Grün und Blau, welches sich schon in den Unterwerken Altstadt und Grüze bewährt hat, wurde auf dieses Bauwerk adaptiert. Die Farbgebung der Türen, Anlagen und Apparateschränke orientieren über die Art der Nutzung der Raumeinheiten. Anlageteile mit der Farbe Grün sind beispielsweise der Hochspannung zuzuordnen. Die Farbe Rot bedeutet Mittelspannung. Blau bezeichnet sind Bauteile für die Haustechnik und Gelb bedeutet Infrastruktur für den Betrieb des Gebäudes.
Einmalige Gelegenheit für die Bevölkerung
Der Bau des Unterwerks Wülflingen ist seit kurzem vollendet. An einem Tag der offenen Tür erhält die Bevölkerung die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen des Unterwerks zu schauen. Am Samstag, 9. September, sind unter anderem die Schaltanlagen, der Trafo und das architektonisch raffinierte Gebäude zu bestaunen. Neben Führungen durch die Anlage erwarten die Gäste am Tag der offenen Tür ein Wettbewerb sowie diverse Attraktionen für Gross und Klein.
Tag der offenen Tür Unterwerk Wülflingen
Samstag, 9. September 2006, 10.00-16.00
Holzlegistrasse 38, Winterthur-Wülflingen
Es wird empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Bus Nummer 2 bis Haltestelle Lindenplatz.