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Geplanter Totalstillstand der Kehrichtverwertungsanlage

06.07.2021
Jährlich wird die Winterthurer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) einer Revision unterzogen – ohne Beeinträchtigung des Betriebs. Dieses Jahr steht sie während rund einer Woche sogar komplett still. Die Sicherheitsventile der thermischen Anlage müssen ersetzt werden. Während dieser Zeit wird keine Energie (Strom und Wärme) aus Abfall produziert. Die Energielieferung in Winterthur ist trotzdem gewährleistet.

Jährlich wird die Winterthurer Kehrichtverwertungsanlage (KVA) einer Revision unterzogen – ohne Beeinträchtigung des Betriebs. Dieses Jahr steht sie während rund einer Woche sogar komplett still. Die Sicherheitsventile der thermischen Anlage müssen ersetzt werden. Während dieser Zeit wird keine Energie (Strom und Wärme) aus Abfall produziert. Die Energielieferung in Winterthur ist trotzdem gewährleistet.

Einmal jährlich werden die beiden Verbrennungslinien der KVA revidiert, die eine jeweils im Frühling, die andere im Sommer. Dieses Vorgehen stellt einen durchgehenden Betrieb der Anlage sicher. Nicht zuletzt ist dies deshalb wichtig, weil die KVA auch ein Kraftwerk ist. Die beiden Revisionen werden darum jeweils von langer Hand geplant. Von der diesjährigen Revision der Verbrennungslinie 2 ist für einmal gleichzeitig auch die Linie 1 betroffen. Die Sicherheitsventile des Dampfregelsystems der thermischen Anlage müssen gemäss gesetzlichen Vorgaben überprüft und gegebenenfalls revidiert oder ersetzt werden. Dazu gehört auch die Dampfturbine. Das Dampfregelsystem ist mit beiden Verbrennungslinien gekoppelt, weshalb die KVA für rund eine Woche komplett stillsteht. Die Stromproduktion entfällt während dieser Zeit. Da im Sommer der Strombedarf im Allgemeinen niedriger als im Winter ist, fällt die aufgrund der Revision fehlende Strommenge weniger ins Gewicht. Die Fernwärmeversorgung wird während des Stillstands mittels der Gaskessel gewährleistet – mit Biogas und CO2-kompensiertem Erdgas. 

Zusätzliche Arbeiten an Rauchgasleitung

Der Metallkompensator in der Rauchgasleitung gleicht deren Wärmeausdehnungen aus. Bei der Revision der Verbrennungslinie 1 in diesem Frühling ist festgestellt worden, dass dieser korrodiert ist und deshalb ersetzt werden muss. Der Ersatz ist ein aufwendiges Unterfangen: Der Kompensator weist einen Querschnitt von 1,6 Metern auf, wiegt etwa eine halbe Tonne und befindet sich in luftiger Höhe direkt oberhalb der Bahngleise mit Oberleitung. Für den Ersatz braucht es nebst einem Hängegerüst an der Rauchgasleitung und einem Mobilbaukran auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Der alte Kompensator ist gestern Montagnachmittag mit dem Kran entfernt worden. Heute Dienstag wird der neue Metallkompensator hochgehievt, in die Rauchgasleitung eingeschweisst und anschliessend isoliert.

Kraftwerk KVA

Jährlich werden in der KVA 190 000 Tonnen Abfall verwertet. In der kalten Jahreszeit wird die bei der Abfallverbrennung entstehende Abwärme vorwiegend für die Wärmeversorgung genutzt und entsprechend wird weniger Strom produziert. An warmen Tagen ist es genau umgekehrt. Es wird weniger (Fern-)Wärme benötigt und deshalb mehr Strom produziert. Durchschnittlich ein Fünftel der Stromproduktionsmenge wird für den Eigenverbrauch, also den Betrieb der KVA genutzt. Der Grossteil des produzierten Stroms gelangt ins lokale Stromnetz. Mit der in der KVA erzeugten Energie können je rund ein Fünftel des Winterthurer Strom- und des Wärmebedarfs gedeckt werden. Künftig soll die Effizienz der KVA weiter gesteigert werden, indem beispielsweise zusätzlich Abwärme aus den Rauchgaswäschern und Kaminen zur Wärmeversorgung genutzt wird.

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