Programm Aktionstage "Für Respekt und Vielfalt!" 2022

Winterthurer Musikfestwochen - Awareness
10.08.-21.08.2022
Die Musikfestwochen sollen ein Festival sein, an dem sich alle wohl und akzeptiert fühlen – unabhängig von Hautfarbe, Gender, Herkunft, Gesellschaftsschicht, sexueller Orientierung, Religion etc. Um den Besucher:innen ein sicheres Festivalerlebnis ohne Diskriminierung bieten können, haben die Organisator:innen ein Awareness-Konzept erstellt. Erlebt oder beobachtet man eine Grenzüberschreitung auf dem Festivalgelände, kann man sich ans Awareness-Team am Info Point wenden, für Gespräche gibt es einen Safer Space ausserhalb des Festivalgeländes und ein digitaler Briefkasten nimmt Erlebnisse und Beobachtungen entgegen.

Zivilcourage im Rathausdurchgang
29. August 2022 17.00 - 19.00 im Rathausdurchgang
«Wenn nicht ich, wer dann?» Die Winterthurer Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention inszeniert im Rathausdurchgang ein digitales Schattenspiel zur Auseinandersetzung mit Zivilcourage.

Festlicher Auftakt zu den Aktionstagen
Vernissage Ausstellung "Wir und die Andern - vom Vorurteil zum Rassismus"
Mit Spoken Word-Beiträgen des FUBU (For Us By Us) Kollektivs
Der Anlass wird organisiert von der Sozialen Stadtentwicklung, den Fachstellen Diversity Management sowie Extremismus und Gewaltprävention und der Quartierpolizei/dem Brückenbauer der Stadt Winterthur

Ausstellung "Wir und die Andern - vom Vorurteil zum Rassismus"
Die Ausstellung wurde vom Pariser Musée de l’Homme konzipiert und an die Schweizer sowie Winterthurer Gegebenheiten angepasst. Sie zeigt die Problematik des Rassismus auf und gibt einen Überblick über seine Geschichte, Funktionsweise und Aktualität.

Plakataktion Stadtbus und Altstadt Winterthur
Vom 21. Juni bis 5. Juli sowie vom 29. August bis 04. September sind in allen Bussen auf dem gesamten Netz von Stadtbus Winterthur Hängekartons mit Plakaten des Winterthurer Grafikers und Illustrators Ruedi Widmer platziert. Vom 29. August bis 12. September findet zudem eine Plakatkampagne an 20 Standorten in der Altstadt statt. Die Plakate von Ruedi Widmer rücken Formen von Diskriminierung wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie ins Bewusstsein und machen auf das Programm der Winterthurer Aktionstage "für Respekt und Vielfalt!" aufmerksam.

Geflüchtete bitten zu Tisch
6.-30. September 2022
Anmeldung erforderlich
Geflüchtete laden an einem Austausch Interessierte zu einem Abendessen bei sich zu Hause ein. Gäste und Gastgeber:innen versammeln sich um den Esstisch, essen miteinander und tauschen sich aus. Solche gemeinsamen Abende festigen den Dialog und stärken das Miteinander. Ein gemeinsames positives Erlebnis schafft Verständnis und Freundschaften. Durch persönliches Kennenlernen bauen solche Begegnungen unbegründete Ängste und Vorurteile gegenseitig ab.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Vereins Vielfalt.

Kunstinstallation - "Nachdenken über das Koloniale Erbe"
24.06.- 21.07.2022
Dialogplatz Winterthur
Die Kunstinstallation von Cilgia Rageth fordert uns heraus, uns mit strukturellem Rassismus als Teil unserer kulturellen Identität auseinanderzusetzen. Die Betrachter:innen erfahren Ausschnitte der Geschichte unseres Söldnerwesens, der internationalen Menschenzoos und der Beteiligung der Schweiz an der Sklaverei und können ihre eigenen Erlebnisse und Gedanken dazu einbringen.
Die Wanderinstallation soll an ca. 50 Standorten in der Schweiz und an weiteren Stationen in Deutschland, entlang der Route der einstigen Völkerschauen, aufgebaut werden.
Besinnliche Rahmenveranstaltung zur Kunstinstallation
Dialogplatz Winterthur
Begrüssung: Stadtpräsident Michael Künzle
Text: Miguel Garcia, Historiker
Musik: Jannai Balikavlayan
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Künstlerin.
Podiumsdiskussion: Kulturelle Aneignung
04.06.2022, 15.00 Uhr
Kirchgemeindehaus Liebestrasse 3, 8400 Winterthur, grüner Saal.
Kostenlos / Kollekte
Moderation: Sarah Akanji
In den letzten Jahren tauchte in den Medien und im öffentlichen Diskurs immer wieder ein Begriff auf: Kulturelle Aneignung oder auf Englisch Cultural Appropriation. Es scheint, als erhielte dieses Phänomen in der Öffentlichkeit immer mehr Relevanz.
Doch was ist kulturelle Aneignung überhaupt? Wo beginnt sie und wann wird sie problematisch? Gibt es legitime kulturelle Aneignungen? Wo verläuft die Grenze zwischen Aneignung und Wertschätzung? All diese Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten. Klar ist, dass es eine Sensibilisierung für das Phänomen der kulturellen Aneignung braucht.
Die Debatte über kulturelle Aneignung ist riesig, vielschichtig und noch lange nicht zu Ende. An einer Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit dem Verein Afro-Pfingsten Festival versucht die «Diskuthek», diesem Diskurs zu begegnen und einigen Fragen zur kulturellen Aneignung auf den Grund zu gehen.

Interaktive Videoinstallation "Was steckt in deinem Namen?"
in der Altstadt Winterthur
Kostenlos
An der interaktiven Videoinstallation «Was steckt hinter einem Namen?» kannst du bei einem Namensschild klingeln und herausfinden, wer dahintersteckt! Kernstück dieses Projektes sind kurze Videos, in denen Leute ihre Geschichte erzählen. Beim Klingeln an einer Touchscreen-Türklingel kannst du beispielsweise folgendes hören: Eine geschiedene Frau wird von einem Unbehagen geplagt, da sie noch den Familiennamen ihres Ex-Mannes trägt. Ernst schreibt es seinem Namen zu, dass er kaum lacht. Ein ehemaliger «Sans-Papiers» hat sich wegen der Anerkennung seines Aufenthaltsstatus mit seinem Namen angefreundet. Der Musiker Nemo wurde lateinisch «niemand» getauft, denn wenn er niemand ist, kann er alles werden. Und der junge Somalier Jawle erzählt, dass sein Name «schnell» bedeutet, weil er als Kind immer der Schnellste war. Auf verspielte Art und Weise werden unerwartete Begegnungen ermöglicht, Neugierde geweckt und Empathie gefördert.
Die spannende Installation stammt von One Humanity, einer Nonprofit-Organisation, die sich für die Förderung von Toleranz und Respekt einsetzt. Nebst der Einladung, auch über den eigenen Namen und Namensgebungstraditionen nachzudenken, möchte das Projekt aufzeigen, was uns alles trotz der Unterschiede verbindet: Wir alle haben Namen - die Namensgebung ist jedoch je nach Herkunft und Kultur verschieden.
Zum Projekt gehören auch eine partizipative digitale Plattform sowie Vermittlungselemente für Schulen, welche sich für die Themen interessieren und mittels derer über Vorurteile und kulturelle Vielfalt gesprochen werden kann.

Auseinandersetzungs-Workshop zum Thema Rassismus
Die Bekämpfung von Rassismus benötigt von jeder einzelnen Person eine Auseinandersetzung mit der Thematik. In den vergangenen Jahren machte die Black Lives Matter-Bewegung lautstark darauf aufmerksam. Die Bewegung ist schon seit 10 Jahren aktiv - die Ermordung des afroamerikanischen George Floyd führte schliesslich dazu, dass BLM globale Aufmerksamkeit auf sich zog.
Der Verein Afro-Pfingsten Festival führt in Zusammenarbeit mit dem Verein Diversum kostenlose Workshops zum Thema Rassismus durch. Am Auseinandersetzungs-Workshop können sich erwachsene Personen, die in ihrem Alltag normalerweise keinen Rassismus erfahren, dem schwierigen Thema annähern und ihre eigenen Haltungen reflektieren.
Diversum ist ein Verein für und von Menschen, die wegen ethnischen, religiösen oder anderen Zuschreibungen von alltäglichen, institutionellen oder anderen Formen von Rassismus betroffen sind. Er bietet Events und Seminare für Menschen mit Rassismuserfahrung sowie rassismuskritische Workshops an. Der Verein versucht mit seinen Projekten zur Bekämpfung von Rassismus beizutragen, um auf diese Weise eine breite Sensibilisierung für das Thema Rassismus zu erreichen.

Sonntag, 20. März bis Freitag, 25. März 2022
im Begegnungszentrum Anhaltspunkt, Ida Sträuli-Strasse 91
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des „Anhaltspunkts“ besucht werden.
Weitere Informationen unter Aktionswoche gegen Rassismus | (anhaltspunkt-neuhegi.ch)